Neuausrichtung in Schottland: Regierungspartei SNP beendet Koalition mit den Grünen
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung hat Schottlands Erster Minister Humza Yousaf die Beendigung der Koalition seiner Schottischen Nationalpartei (SNP) mit den Schottischen Grünen verkündet. Der Parteiführer der SNP erklärte, das Bündnis habe seinen Zweck erfüllt, und seine Partei werde nun als Minderheitsregierung fortbestehen, um eigene politische Linien stärker zu verfolgen.
Dieser Schritt folgte auf heftige Kritik der Grünen an der SNP, nachdem die Regierungspartei kürzlich beschlossen hatte, einige der schottischen Klimaziele zu streichen. Das Bündnis aus SNP und den Grünen entstand nach der Wahl 2021 zum schottischen Parlament (Holyrood), als der SNP ein Sitz fehlte, um eine Mehrheit zu erreichen.
In einer Pressekonferenz betonte Yousaf, dass die Gefühlsregungen gerade hochkochten, zeigte sich jedoch entschlossen, weiterhin mit den Grünen und anderen Oppositionsparteien im Parlament zusammenzuarbeiten. Die SNP stehe nicht für schwache Politik, und die Auflösung der Koalition beweise seine Führungsstärke, so Yousaf.
Die Grünen bestätigten das Ende der Bute-Haus-Vereinbarung, äußerten jedoch ihren Unmut über die SNP, die sie "den künftigen Generationen gegenüber verraten" hätte. Lorna Slater, Co-Vorsitzende der Grünen, brachte ihre Enttäuschung zum Ausdruck, indem sie Yousafs Entscheidung als schwach und hoffnungslos kritisierte. Sie unterstellte ihm Unzuverlässigkeit in Bezug auf politische Zusammenarbeit. Des Weiteren sagte sie, die SNP habe wiederholt die Bemühungen der Grünen um ein "gerechteres und grüneres Schottland" untergraben, was sich unter anderem in der Politik bezüglich Öl und Gas sowie bei den Emissionsreduktionszielen bis 2030 gezeigt habe. (eulerpool-AFX)
