Netanjahu lehnt Hamas-Forderungen ab – Warnung vor neuer Gewaltwelle
In scharfen Worten hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Vorschläge der Hamas für einen möglichen Austausch von Geiseln zurückgewiesen und vor gravierenden Folgen gewarnt. Bei einer Zusammenkunft mit dem amerikanischen Außenminister Antony Blinken in Jerusalem positionierte sich Netanjahu entschieden gegen die von der Hamas geforderten Konditionen. Diese beinhalteten unter anderem die Freilassung von über eintausend palästinensischen Gefängnisinsassen, darunter viele mit langjährigen oder lebenslangen Freiheitsstrafen. Netanjahu betonte, eine Zustimmung zu diesen Forderungen würde verheerende Auswirkungen haben und könne zu einem Anstieg der Gewalttaten führen, ähnlich dem verheerenden Vorfall am 7. Oktober.
Der israelische Regierungschef bekräftigte die Notwendigkeit, den militärischen Druck auf die Hamas aufrechtzuerhalten, um die Befreiung der Geiseln zu erreichen. Einen Sieg im Gaza-Krieg hielt er innerhalb weniger Monate für möglich und verwies auf die Notwendigkeit eines Zusammenbruchs der Hamas als einzige Option. Ein dauerhafter Waffenstillstand wurde von Israel verworfen, stattdessen sei lediglich eine vorübergehende Feuerpause im Rahmen des Abkommens vorstellbar.
Zusätzlich zu den Häftlingsfreilassungen verlangte die Hamas den Wiederaufbau des Gazastreifens sowie die Aufhebung der Blockade und eine intensivierte Hilfeleistung für die Region. Als Garanten dieser Forderungen wurden Katar, die Vereinigten Staaten, die Türkei und Russland genannt. Die israelischen Streitkräfte gehen davon aus, dass von den ursprünglich 136 von der Hamas festgehaltenen Geiseln etwa hundert noch am Leben sind, wobei unbestätigte Berichte auf mögliche weitere Verluste hinweisen. (eulerpool-AFX)