Netanjahu in Rage: Prognose zu Amtsverbleib sorgt für Konfrontationskurs
Einem Bericht des israelischen Senders Channel 12 zufolge schäumt Benjamin Netanjahu vor Zorn. Auslöser ist eine Prognose der US-Geheimdienste über seine politische Zukunft. Anscheinend sehen die Intelligence-Services den Rückhalt des Ministerpräsidenten in der israelischen Bevölkerung schwinden. Detailreich deuteten Sie in ihrem 'Annual Threat Assessment' an, eine Fläche breitender Vertrauensverlust könne zu Massenprotesten und einer Forderung nach Neuwahlen führen.
In Israel, wo Netanjahu seit geraumer Zeit an den politischen Fäden zieht, gilt die Prognose als überaus heikle Angelegenheit. Als Reaktion auf den Bericht plant der langjährige Ministerpräsident eine 'starke, öffentliche und dramatische Konfrontation' mit US-Präsident Joe Biden, berichten nicht näher benannte Beamte. Ein markantes Indiz der aufbrausenden Atmosphäre: eine schriftliche Mitteilung eines Regierungsspitzenvertreters an heimische Medien, die Israels Unabhängigkeit betont und gleichzeitig von den amerikanischen Freunden die Entmachtung der Hamas statt eines politischen Umsturzes in Israel fordert.
Die Beziehung zu den USA, Israels traditionell bedeutsamstem Bündnispartner, schwelt dabei vor einem komplexen geopolitischen Hintergrund. Das 'Annual Threat Assessment' zeichnete ein düsteres Bild der innenpolitischen Lage und verwies auf die seit dem Gaza-Krieg sinkenden Zustimmungsraten Netanjahus. Die US-Wahl im November bringt zusätzliche Brisanz: Biden sieht sich mit einem wachsenden arabisch-amerikanischen und jungen Wählersegment konfrontiert, dessen Empathien teils Richtung palästinensischen Perspektiven tendieren.
Jüngste Auseinandersetzungen verdüsterten diese bereits angespannten Beziehungen zusätzlich. Biden, der Netanjahu für die hohe Zahl ziviler Opfer im jüngsten Gaza-Konflikt sowie für Defizite in der humanitären Versorgung offen kritisierte, befindet sich somit in einem Dilemma. Dieser komplexe Konflikt zeigte sich erstmalig nach einem blutigen Zwischenfall am 7. Oktober, als es zu einem Massaker durch die Hamas und andere extremistische Gruppen kam. (eulerpool-AFX)