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Neodigital streicht Verträge – Insurtech unter Beschuss

15. August 2025, 21:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Neodigital streicht Verträge – Insurtech unter Beschuss
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Klein, aber brisant: Neodigital beendet zum 1. Januar 2026 weniger als drei Prozent seines SHU-Bestands – betroffen sind dennoch tausende Kunden.
Weniger als drei Prozent des Bestands von Neodigital werden gekündigt, um mit höheren Schadenaufwendungen umzugehen. Makler kritisieren die Entscheidung scharf und fürchten für ihre Kunden.

Kündigungsschreiben statt Schadensregulierung

Weniger als drei Prozent des SHU-Bestands von Neodigital sollen gestrichen werden – konkret Verträge in den Sparten Unfall, allgemeine Haftpflicht, Hausrat, Wohngebäude und Fahrrad.

Das Kfz-Geschäft ist nicht betroffen, da es inzwischen vollständig bei der Huk-Coburg liegt. Offiziell begründet das Unternehmen den Schritt mit stark gestiegenen Schadenaufwendungen: teurere Reparaturen, höhere Handwerkerlöhne, strengere gesetzliche Vorgaben.

Tarifanpassung – oder Kurskorrektur?

Parallel will Neodigital seine Neugeschäftstarife überarbeiten, um Preise und Risiken wieder in Einklang zu bringen. Vertriebsvorstand Stefan Wirtz spricht von einer „zukunftssicheren Aufstellung“ im Sinne des Versichertenkollektivs. Kritiker sehen darin eher den Versuch, Fehlkalkulationen der Vergangenheit zu korrigieren.

Makler reagieren gereizt

In Fachforen wie „Versicherungsvermittler Deutschland“ auf Facebook hagelt es Kritik. Vermittler bemängeln, dass Verträge, die erst kürzlich auf Neodigital umgedeckt wurden, nun auslaufen.

Einige ziehen Vergleiche zur Insolvenz von Element Insurance. Auch die anhaltenden Verluste – minus 19 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 – befeuern Zweifel an der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells.

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Zweifel am Geschäftsgebaren

Makler kritisieren nicht nur die Kündigungen, sondern auch frühere Strategien wie den Wechseltarif, der nach ihrer Einschätzung vor allem zur Bestandsakquise diente. René Jansen von Insuracon warnt, dass einige Vermittler nun auf Problemverträgen sitzen, die sich nur schwer neu eindecken lassen.

Image-Schaden vorprogrammiert

Die Wortwahl in den sozialen Medien ist deutlich: Von „kundenunfreundlichem Vorgehen“ bis „Drecksladen“ reichen die Kommentare. Selbst wenn die Maßnahme nur wenige Verträge betrifft, schadet sie dem Ruf des Insurtechs in einer Branche, in der Vertrauen über Neugeschäft entscheidet.

Der Test für Neodigital wird nicht die Abwicklung der Kündigungen sein – sondern, ob die überarbeiteten Tarife künftig halten, was sie versprechen.

Finanzen / Neodigital / Insurtech / Versicherung / Kündigung
[InvestmentWeek] · 15.08.2025 · 21:00 Uhr
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