Nachfrage über den Wolken: Flugzeugmangel lähmt Luftverkehr
Während die Nachfrage im Luftverkehr weltweit beachtlich steigt, sieht sich die Branche einem ernsthaften Produktionsengpass gegenüber. Der Luftfahrtverband IATA meldet, dass derzeit nicht ausreichend neue Flugzeuge gebaut werden, um den wachsenden Bedarf zu decken. Dies führt zu einer zunehmenden Auslastung der bestehenden Flotten, und die Maschinen dürften in naher Zukunft merklich voller werden. Für das kommende Jahr rechnet der Verband mit einer rekordverdächtigen Auslastung von 83,8 Prozent. Es wird zudem erwartet, dass die Zahl der Passagiere bis 2026 um 4,4 Prozent auf 5,2 Milliarden ansteigen wird.
Aktuell verzeichnet die Branche einen Lieferrückstand von mindestens 5.300 Flugzeugen, was das Wachstum erheblich bremst. Laut IATA wird es voraussichtlich erst nach 2031 zu einer Normalisierung des Verhältnisses zwischen Nachfrage und Produktion kommen. In den gut gefüllten Auftragsbüchern stehen bereits über 17.000 Maschinen, die fast 60 Prozent der aktuellen aktiven Flotte ausmachen. Dieser erstaunliche Auftragsbestand entspricht fast zwölf Jahren der derzeitigen Produktionskapazität.
Trotz dieser Herausforderungen verzeichnet die Branche seit Kurzem wieder einen leichten Anstieg der Produktionskapazität. Finanziell nimmt die Branche jedoch weiterhin an Fahrt auf: Für das kommende Jahr prognostiziert der Verband Rekordnettogewinne von 41 Milliarden Dollar (rund 35,2 Milliarden Euro), nachdem in diesem Jahr bereits 39,5 Milliarden Dollar erzielt wurden. Der Gewinn pro Passagier dürfte wie in diesem Jahr ungefähr 7,90 Dollar betragen.

