Nach Burka-Verbot Terrorwarnungen in Paris
Paris (dpa) - Nach dem Beschluss des Burka-Verbots in Frankreich ist am Dienstagabend der Pariser Eiffelturm wegen Anschlagswarnungen evakuiert worden.
Auch die S-Bahnstation St. Michel im Herzen der Stadt, die 1995 Ziel eines islamistischen Terroranschlags mit acht Toten und 150 Verletzten gewesen war, wurde nach einer anonymen Bombenwarnung geräumt. Alleine am Eiffelturm seien mehr als 2000 Menschen in Sicherheit gebracht worden, teilte die Polizei mit.
Der Eiffelturm wurde 2009 von 6,6 Millionen Menschen besucht. Nach Medienberichten dauerte seine Evakuierung eine knappe halbe Stunde. Es wurden jedoch keine Sprengsätze gefunden. Auch die S-Bahnstation nahe der Kathedrale Notre-Dame wurde ergebnislos nach Bomben durchsucht.
Kurz vor den Bombenwarnungen hatte der französische Senat mit nur einer Gegenstimme ein Gesetz verabschiedet, das muslimischen Frauen das Tragen von Vollschleiern wie Burka und Nikab in der Öffentlichkeit verbietet. Wer sein Gesicht verhüllt, soll vom Frühjahr an bis zu 150 Euro Bußgeld zahlen. Islamistische Gruppen wie die in Nordafrika aktive Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) haben mehrfach Frankreich mit Terroranschlägen für den Fall eines Burka- Verbotes gedroht. Für die französische Polizei galt wegen der fast zeitgleichen Verabschiedung des Gesetzes und des Jahrestags der Anschläge vom 11. September die zweithöchste Alarmstufe.