Möbelindustrie im Umbruch: Verbraucher sparen beim Möbeleinkauf
Die Nachfrage nach neuen Möbeln hat von Januar bis März 2025 einen deutlichen Dämpfer erhalten. Die deutsche Möbelindustrie meldet einen Rückgang des Umsatzes um 4,6 Prozent auf nunmehr 3,9 Milliarden Euro verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Geschäftsführer des Verbands der deutschen Möbelindustrie (VDM), Jan Kurth, führte die Entwicklung auf die anhaltende Unsicherheit der Konsumenten aufgrund politischer Spannungen und gestiegener Lebenshaltungskosten zurück.
Statt in Möbel zu investieren, neigen viele Verbraucher in Deutschland offenbar dazu, ihr Geld zu sparen. Innerhalb der Branche zeigen sich je nach Produktkategorie deutliche Unterschiede. Die Sparte der Küchenmöbel konnte einen relativ moderaten Umsatzrückgang von 1,8 Prozent verbuchen, während der Umsatz bei Sofas und Sesseln um 9,8 Prozent fiel. Besonders stark betroffen war das Segment der Matratzen, wo die Umsätze um 18,3 Prozent nachgaben.
Der Export bleibt ein stabilisierender Faktor, da ein Drittel der Umsätze international generiert wird. Ein weiterer Rückgang zeigt sich in der Struktur der Möbelindustrie selbst: Die Zahl der Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten fiel um 3,5 Prozent auf 401 Unternehmen. Die Beschäftigungszahlen sanken im ersten Quartal um vier Prozent auf knapp 69.200 Mitarbeiter.
Trotz der aktuell schwierigen Lage bleibt der Verband zuversichtlich. Im März sei der Umsatz der Möbelbranche um 0,6 Prozent gestiegen, und eine Verbesserung des Konsumklimas im April deutet darauf hin, dass weniger Unternehmen auf Kurzarbeit angewiesen sein werden. Diese Entwicklung nährt die Hoffnung auf ein wirtschaftliches Aufatmen im zweiten Quartal.