Modeunternehmer kandidiert für N26-Aufsichtsrat – Gründer liefern sich neue Machtprobe mit Investoren
Ein Modemanager für die Digitalbank
Daniel Terberger, 58 Jahre alt und Chef des Bielefelder Modeunternehmens Katag, soll nach dem Willen der Gründer künftig im Aufsichtsrat von N26 sitzen. Sein Profil überrascht: Terberger hat zwar zu Beginn seiner Karriere eine Banklehre absolviert und kurz bei der Deutschen Bank gearbeitet, verbrachte den Großteil seines Berufslebens jedoch in der Modebranche.
Machtkampf um Einfluss bei N26
Gemeinsam mit Terberger soll auch der Brite Byron Haynes, ehemaliger Chef der österreichischen Bawag Bank, in das Kontrollgremium einziehen. Die Vorschläge stammen direkt von den Gründern Stalf und Tayenthal – ein Signal an die Investoren, die ihren Einfluss auf das Fintech zuletzt deutlich ausbauen wollten.
Gründer nutzen letzte Sonderrechte
Die Gründer verfügen trotz ihres geringen Anteils von jeweils rund zehn Prozent noch über ein altes Sonderrecht, das ihnen erlaubt, eigene Kandidaten vorzuschlagen. Genau dieses nutzen sie nun – sehr zum Missfallen der Geldgeber, die das Privileg eigentlich abschaffen wollten.
Nächste Runde im Machtpoker
Für die Investoren ist die Personalentscheidung eine offene Kampfansage. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 13. November soll über die Kandidaten abgestimmt werden. Beobachter sehen darin die nächste Eskalationsstufe im Ringen um Kontrolle bei einem der bekanntesten Fintechs Europas.


