Moderate Erholung des DAX nach wochenlanger Korrektur

In einem von Zuversicht getragenen Börsenumfeld hat der DAX am Montag eine leichte Erholung verzeichnet. Nach einer mehrwöchigen Korrekturphase gewann der deutsche Aktienleitindex am frühen Nachmittag vor dem Handelsstart in den USA ein halbes Prozent hinzu und erreichte einen Stand von 17.832 Zählern. Der MDAX, welcher die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert, legte sogar um 1,2 Prozent auf 25.304 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 als barometrischer Indikator für die Aktienmärkte der Eurozone konnte sich ebenfalls um 0,3 Prozent steigern.

Die Erinnerung an den April, als der DAX mit 18.567 Punkten ein Rekordhoch feierte, weicht zunehmend der Ernüchterung aufgrund geopolitischer Spannungen und geldpolitischer Unsicherheiten aus den USA. Beobachter, die ursprünglich von einer Zinssenkung im Juni ausgingen, erwarten nun eine fortgesetzte Hochzinspolitik zur Bekämpfung der Inflation.

Aktuell findet ein Kräftemessen zwischen Verkäufern und den auf Schnäppchen ausgerichteten Investoren statt. Besondere Aufmerksamkeit gilt hier der sogenannten 50-Tage-Linie, welche als wichtiger Trendindikator gilt.

Die bevorstehende Woche dürfte von der Berichtssaison dominiert werden. SAP, unter Leitung von Chef Christian Klein, verspricht den Investoren besonders im Bereich des Cloudwachstums und dem bereinigten Betriebsergebnis starke Zuwächse. Dennoch könnten Umstrukturierungsaufwendungen die Bilanz belasten. Die Aktien des Softwareherstellers aus Walldorf erlebten am Montag eine uneinheitliche Kursentwicklung, nachdem sie in den vergangenen vier Wochen ein Minus von über elf Prozent zu verzeichnen hatten.

Bei Bayer war ein Aufbäumen zu erkennen. Die Aktien des Chemieriesen konnten um bis zu 4,7 Prozent zulegen, was den Bodenbildungsversuch markiert – das niedrigste Niveau seit 2005. Analyst Richard Vosser von JPMorgan prognostiziert solide Geschäftszahlen, trotz der bestehenden Unsicherheiten im US-Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Glyphosat.

RWE hingegen erlebten einen Abschwung um bis zu 3 Prozent. Hintergrund ist der Stopp von Verhandlungen für Offshore-Windprojekte im US-Bundesstaat New York. Hier sieht Barclays-Experte Peter Crampton dennoch eine Chance, da keine direkten negativen Auswirkungen auf die Konzernbilanz bestehen.

FMC erfreuten die Anleger mit einem Spitzenkursgewinn von fast 8 Prozent dank einer positiven Experteneinschätzung durch Victoria Lambert von Berenberg, die von einer Übertreffung der vorsichtigen Managementprognose bei der Profitabilität im ersten Quartal ausgeht.

In einem schwungvollen Handel legten die Aktien von Norma im SDax deutlich zu und erreichten das höchste Niveau seit elf Monaten. Warburg Research-Analyst Marc-Rene Tonn zufolge gerechtfertigt durch eine erwartete Erholung der Profitabilität.

Turboentladungen erlebten hingegen die Anteilsscheine von Flexdegiro, die mehr als 5,5 Prozent nachgaben. Der Onlinebroker sieht sich nach Turbulenzen der vergangenen Jahre auf der Suche nach einer neuen Führung, nachdem Vorstandschef Frank Niehage seinen Abgang angekündigt hat.

Die europäische Gemeinschaftswährung hielt sich am Nachmittag gegenüber dem US-Dollar auf einem Level von 1,0633. Die letztmalige Festsetzung des Referenzkurses durch die Europäische Zentralbank erfolgte am Freitag mit 1,0653 US-Dollar.

Am deutschen Rentenmarkt zeigte sich ein Anstieg der Umlaufrendite von 2,51 Prozent auf 2,57 Prozent. Hiermit korrespondierend verzeichnete der Rentenindex Rex einen Rückgang um 0,32 Prozent auf 124,08 Punkte. Zudem gab der Bund-Future um 0,3 Prozent auf 130,66 Punkte nach. (eulerpool-AFX)