Metro: Ein ehemaliger Dax-Riese plant den Rückzug vom Börsenparkett
Mit der Ankündigung des tschechischen Investors Daniel Kretinsky, ein Delisting-Angebot für die Metro-Aktien abzugeben, könnte sich die Handelsriesen-Legende bald von der Börse verabschieden. Am Donnerstag schoss die Stamm-Aktie auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr und legte um satte 40 Prozent zu. Obwohl die Nachrichten das jüngst veröffentlichte Jahresergebnis in den Hintergrund drängen, zeugt der Kursanstieg davon, dass die Aktie trotz der Offerte von 5,33 Euro erneut an Schwung gewinnen könnte.
Kretinsky, der bereits knapp die Hälfte der Metro-Anteile hält, bietet sowohl für die Stamm- als auch für die Vorzugsaktien exakt 5,33 Euro und bewertet die Gesamtfirma damit mit rund zwei Milliarden Euro. Metro selbst zeigt sich dem Delisting zugeneigt, gibt aber an, dass dieser Preis das langfristige Wachstumspotenzial des Unternehmens unzureichend widerspiegle. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) muss dem Vorhaben noch zustimmen, und eine Angebotsunterlage soll im März folgen.
Meridian und Beisheim, zwei weitere bedeutende Anteilseigner, haben jedoch signalisiert, ihre Anteile nicht verkaufen zu wollen, mit einem kombinierten Besitz von 24,99 Prozent. Unterdessen verfolgt Metro ambitionierte Wachstumsziele und strebt im Geschäftsjahr 2024/25 ein Umsatzwachstum von 3 bis 7 Prozent an, während das operative Ergebnis leicht zulegen soll.
Interessant bleibt der historische Blick: Vom Dax über den Aufstieg in den MDax bis zum aktuellen Rang im SDax erlebte das Unternehmen Zeiten des Glanzes und des Falls. Noch im Jahr 2017 erreichten Metro und Ceconomy gemeinsam niedrigere aktuelle Bewertungen, was den erheblichen Rückgang des Unternehmenswertes von einst über 20 Milliarden Euro verdeutlicht.