Merck stärkt sein Portfolio durch Übernahme von Springworks Therapeutics
Der Darmstädter Pharmakonzern Merck hat seine Expansionsstrategie weiter vorangetrieben und die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Springworks Therapeutics bekanntgegeben. Merck investiert 47 US-Dollar pro Aktie in das auf Krebstherapien spezialisierte Unternehmen, was einer Gesamtbewertung von drei Milliarden Euro entspricht. Finanziert wird die Akquisition sowohl durch bestehende finanzielle Mittel als auch durch neues Fremdkapital. Die Transaktion, die im zweiten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden soll, bedarf der Zustimmung von Springworks-Aktionären sowie der relevanten Behörden.
Nach ersten Verhandlungsinformationen im Februar verkündete der Dax-Konzern vor Kurzem, dass die Gespräche mit Springworks weit fortgeschritten seien. Bestätigungen hierzu gab es auch von Bloomberg und dem "Wall Street Journal". Diese Akquisition stellt die bedeutendste seit Jahren für Merck dar und verspricht, das Unternehmensergebnis ab 2027 positiv zu beeinflussen. Gleichzeitig stärkt Merck seine Healthcare-Sparte und die Präsenz in den Vereinigten Staaten.
Springworks, ursprünglich eine Abspaltung von Pfizer und ansässig in Connecticut, fokussiert sich auf Therapien für seltene Tumorerkrankungen und Blutkrebs. Bereits verfügt es über ein in den USA zugelassenes Medikament für Weichteiltumore, dessen EU-Zulassung angestrebt wird. Merck zielt darauf ab, eine Führungsposition im Bereich seltener Tumore zu erreichen und vorhandene Therapielücken zu schließen.
Bereits früher hatte Merck Rückschläge in der Medikamentenentwicklung erlebt und setzte daher vermehrt auf Lizenzvereinbarungen mit anderen Firmen. Die Akquisition von Springworks ist Ausdruck eines neuen Vorstoßes in Richtung Übernahmen. Zuletzt hatte Merck 2019 den Halbleiterzulieferer Versum Materials und 2015 den Laborausrüster Sigma-Aldrich übernommen.