Merck kämpft mit Dollar-Schwäche und schwächelnder Elektroniksparte
Der Darmstädter Konzern Merck musste sich im zweiten Quartal aufgrund der Dollarschwäche mit unerwarteten Einbußen bei Umsatz und operativem Ergebnis abfinden. Zwar konnte das Unternehmen organisch wachsen, aber die Umrechnung in Euro führte zu einem Rückgang der Erlöse des DAX-Unternehmens. Besonders die Elektroniksparte enttäuschte, während sich die Aussichten für das zuvor geschwächte Laborgeschäft verbessern. Unternehmenschefin Belen Garijo revidierte ihre Umsatzerwartungen nach unten, zeigt sich jedoch zuversichtlicher bezüglich der operativen Ergebnisse. Die Börse reagierte empfindlich auf die Quartalszahlen. UBS-Analyst Mattew Weston betonte, dass die Electronics-Abteilung insbesondere durch überraschend schlechte Ergebnisse auffiel. Diese Zahlen verdüsterten die ansonsten positive Entwicklung im Labor- und Pharmageschäft. Als Folge fiel der Aktienkurs auf den tiefsten Stand seit Mitte 2020 und reduzierte sich zuletzt um nahezu drei Prozent auf 102,50 Euro. In diesem Jahr hat die Aktie bereits etwa ein Viertel ihres Werts verloren. Dennoch hob Garijo hervor, dass Merck trotz spürbarer Währungseffekte ein solides organisches Wachstum sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis erzielen konnte. Sie betonte zudem die Widerstandsfähigkeit des Konzerns gegenüber geopolitischen und wirtschaftlichen Schwankungen. Der Konzernumsatz verringerte sich im zweiten Quartal um rund zwei Prozent auf 5,26 Milliarden Euro, während sich die spätere Anpassung um dieselbe Rate dank starker organischer Zuwächse in der Laborsparte verbesserte. Der Pharmabereich zeigte ebenfalls positives Wachstum, vor allem durch Erfolge mit den Medikamenten Mavenclad und Erbitux. Die Electronics-Einheit hatte mit Verzögerungen bei Kundenprojekten zu kämpfen, was zu einem deutlichen Rückgang im Ergebnis führte. Trotz eines organischen Anstiegs des operativen Gewinns um fast fünf Prozent, verfehlte das bereinigte Ebitda mit 1,46 Milliarden Euro die Erwartungen. Mercks überarbeitete Jahresprognose spricht von einem voraussichtlichen Erlös zwischen 20,5 und 21,7 Milliarden Euro. Anpassungen in der Pharmasparte und die abgeschlossene Übernahme von Springworks Therapeutics sind hierin berücksichtigt. Der Konzern erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 5,9 und 6,3 Milliarden Euro.

