Mercedes-Benz spürt den Druck: Herausforderndes Quartal trotz hoher Preisdurchsetzung
Stuttgart. Mercedes-Benz musste im ersten Quartal dieses Jahres einen Dämpfer hinnehmen. Trotz einer starken Preisdurchsetzung beeinflussten Lieferkettenprobleme und ein Generationswechsel bei bestimmten Modellen die Bilanz negativ. Insbesondere der Rückgang im Absatz von hochpreisigen Wagen wie der S-Klasse wirkte sich deutlich auf den Gewinn aus. Die Verantwortlichen gehen jedoch davon aus, dass der Verkaufsmix in der zweiten Jahreshälfte erneut einen Aufschwung erfahren wird und teurere Fahrzeuge wieder stärker nachgefragt werden. Die Jahresprognosen des Unternehmens bleiben unverändert, trotz eines leichten vorbörslichen Rückgangs des Aktienkurses.
Analysten wie Tom Narayan von RBC attestieren der Pkw-Sparte eine Profitabilität unter den Erwartungen, während UBS-Experte Patrick Hummel positiv auf die zukunftsgerichteten Aussagen des Unternehmens blickt. Mercedes-Benz hat zudem im zurückliegenden Jahr von der Ankündigung von Aktienrückkäufen profitiert, was den Kurs beflügelte, auch wenn das Level von 75 Euro nicht dauerhaft überschritten wurde.
Finanzchef Harald Wilhelm beschrieb die letzten drei Monate als "herausfordernd". Ein Rückgang beim Umsatz um 4,4 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro und ein noch deutlicherer Einbruch beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern um fast 30 Prozent auf 3,86 Milliarden Euro verdeutlichen die aktuelle Lage. Dazu trug bei, dass in der Pkw-Sparte die operative Gewinnmarge überraschend stark nachließ.
Mercedes-Benz warnte bereits vor einem schwachen Start ins Jahr und machte Modellwechsel im premium Segment sowie einen Absatzrückgang dafür verantwortlich. Trotz hoher Preise und einem starken Ergebnis in der Van-Sparte konnte dies nicht aufgefangen werden, und die Profitabilität litt insbesondere unter dem Verkauf geringerwertiger Modelle und Lieferengpässen bei 48-Volt-Batterien.
Insgesamt verzeichnete Mercedes-Benz ein um ein Viertel gesunkenes Konzernergebnis von 3,03 Milliarden Euro. Trotzdem hält der Autobauer an seinen Jahreszielen fest. Die Lage im wichtigen Markt China wird mit Vorsicht betrachtet, während in den USA eine positive Dynamik herrscht. Für die Zukunft erwartet das Management, dass sich die Situation bei den aktuell knappen Modellen wie dem GLC und der E-Klasse entspannen wird. (eulerpool-AFX)