Medizinisches Cannabis: Ein boomender Markt zwischen Regulierung und Realität
Der deutsche Markt für medizinisches Cannabis erlebt derzeit einen Aufschwung, der vor allem mit den unattraktiven legalen Bezugsquellen in Verbindung steht, die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorgesehen wurden. In einem bemerkenswerten Schritt hat sich Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) das Ziel gesetzt, den Online-Apotheken durch gesetzliche Regelungen den Riegel vorzuschieben. Während dieser Ansatz auf emotionaler Ebene nachvollziehbar sein mag und den Missbrauch des Systems adressiert, bleibt die Herausforderung bestehen: Der Markt ist in Bewegung und lässt sich nicht einfach rückgängig machen.
Die bislang wenig ansprechenden Optionen für den Erwerb von Cannabis führen dazu, dass Konsumenten den Weg zurück zum Schwarzmarkt suchen könnten, wenn ihnen legale Apothekenwege versperrt werden. Ein Umstand, der die Frage aufwirft, wer überhaupt von solchen Maßnahmen profitieren würde. Es wird immer deutlicher, dass das bestehende Gesetz überarbeitet werden muss; die Öffnung für liberalere, regulierte Fachgeschäfte könnte eine Lösung sein, um die Genusskonsumenten aus dem medizinischen Fokus zu rücken und den eigentlichen Zweck des Marktes – Patientenversorgung – wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

