Medienbranche zwischen Wandel und Herausforderungen: Die Münchner Medientage im Fokus
In einer Zeit, in der die Medienbranche mit bedeutenden Herausforderungen konfrontiert ist, finden in München die diesjährigen Medientage statt. Drei Tage lang wird die bayerische Landeshauptstadt zum Treffpunkt für rund 5.000 Medienschaffende, die über die Zukunft der Branche debattieren. Unter dem provokanten Motto "WTFuture?!" thematisiert die Konferenz die drängenden Schwierigkeiten, wie die zunehmende Bedrohung durch globale Netzplattformen und die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Journalismus.
Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, betont die Bedeutung dieser Veranstaltung angesichts eines "Herbstes der Entscheidungen". Die Medientage bieten eine Plattform, um dringende Fragen zu Transparenz, Haftung und dem Schutz journalistischer Quellen zu diskutieren, auch vor dem Hintergrund der Diskussion um mögliche digitale Abgaben für Internetplattformen. Kultur- und Medienstaatsminister Wolfram Weimer spricht in diesem Zusammenhang von "geistigem Vampirismus" der KI-Giganten und fordert eine klare gesetzliche Regelung.
Ein wichtiges Thema bleibt die Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Medienanstalten. Trotz vieler guter Ansätze zur Kooperation mahnt Schmiege, die Konkurrenz im publizistischen Bereich müsse erhalten bleiben. Besonders kontrovers ist die Debatte um den Rundfunkbeitrag: Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts steht aus, ob die Gebühr angehoben werden darf. Dies bleibt ein Zündstoff in der Diskussion um Medienfinanzierung.
Neben wirtschaftlichen Überlegungen widmen sich die Medientage auch der Frage, wie der Journalismus weiterhin durch Menschenhand geprägt bleiben kann. Angesichts der Bedrohung durch falsche Nachrichten und virtuose Deepfakes sehen Experten im menschlichen Faktor und der Glaubwürdigkeit der Qualitätsmedien die Zukunft der Branche.

