Massenflucht aus Rafah wegen bevorstehender israelischer Offensive

Eine große Zahl palästinensischer Einwohner hat die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens verlassen, im Vorgriff auf eine angekündigte israelische Offensive gegen die Hamas. Nach Informationen der 'Jerusalem Post', basierend auf Angaben der israelischen Armee, haben seit dem 7. April etwa 150.000 bis 200.000 Zivilisten die Stadt verlassen. Die Armee selbst äußerte sich nicht weiter zu diesen Angaben.

Die Stadt Rafah beherbergte zeitweise fast zwei Drittel der Gesamtbevölkerung des Gazastreifens, zu Spitzenzeiten während des Gaza-Krieges sogar mehr als eine Million Menschen, die dort Schutz suchten. Die Abwanderung verstärkte sich, nachdem israelische Streitkräfte sich aus der nahegelegenen Stadt Chan Junis zurückgezogen hatten; seitdem haben viele Zivilisten begonnen, in Richtung dieser Stadt und neu errichteter Zeltsiedlungen zu ziehen.

Eine großflächige Evakuierung, koordiniert vom israelischen Militär, scheint im Gange zu sein, wodurch Zivilisten in sichere Unterkünfte umgesiedelt werden sollen. Dieser Prozess wird von israelischen Rundfunkmedien als Teil einer mehrwöchigen Vorbereitung auf die militärische Aktion gegen Hamas-Stellungen in Rafah beschrieben.

Die internationale Gemeinschaft, insbesondere Israels Verbündete, haben ihre Bedenken bezüglich der bevorstehenden Offensive geäußert. Die hohe Konzentration von Binnenflüchtlingen in Rafah lässt hohe zivile Verluste befürchten. Ungeachtet dieser Warnungen sieht Israel eine Offensive als notwendig an, um die verbleibenden Hamas-Bataillone zu dezimieren und vermutlich auch, um Geiseln zu befreien, die von Israel nach Rafah verschleppt wurden. (eulerpool-AFX)