Marktanteile im Wandel: Chinas offensive Expansionsstrategie in Europa
Die deutsche Exportwirtschaft sieht sich wachsender Konkurrenz aus China gegenüber, die ihre Marktanteile insbesondere in Europa signifikant ausbaut. Laut einer aktuellen Analyse wird dieser Druck durch steigende US-Zölle noch verstärkt, was die Exportstrategie der Volksrepublik neu ausrichtet. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW-Bank, betont, dass China gezielt seine Überkapazitäten im europäischen Raum absetzen will, da der Absatzmarkt in den USA zunehmend unattraktiv wird.
Seit 2012 haben chinesische Exporteure besonders in Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft Marktanteile gewonnen. So fielen die deutschen Importe im Kraftfahrzeugbau innerhalb der EU-Mitgliedsländer von 33 Prozent auf 29 Prozent, während Chinas Anteil von 1 auf 4 Prozent stieg. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Maschinenbau, wo chinesische Anbieter ihren Anteil von 7 auf 10 Prozent erhöhen konnten, während die deutschen Ausfuhren von 22 auf 18 Prozent schrumpften. Auch bei chemischen Erzeugnissen ist ein entsprechender Trend erkennbar.
Der europäische Markt bleibt unverzichtbar für Deutschlands wirtschaftlichen Erfolg, mit 54 Prozent der Exporte im vergangenen Jahr in andere EU-Länder. Im Vergleich dazu hat Europa bisher nur einen Anteil von etwa 11 Prozent an Chinas Exporten. Umfragen deuten darauf hin, dass viele deutsche Unternehmen mit einer Verschärfung der Wettbewerbssituation rechnen, was weitere strategische Anpassungen notwendig machen könnte.