Manuka-Honig – gesund oder doch gestreckt?

Berlin/Bremen, 13.12.2017 (PresseBox) - Bei Manuka-Honig handelt es sich um hochpreisigen Honig aus dem Nektar des neuseeländischen Teebaums, auch Südseemyrte (lat.: Leptosperum scoparium) genannt. Der Preis hängt wesentlich vom „Unique Manuka Factor™“ (UMF) ab. Je höher der UMF, umso höher der Preis. Der UMF wird anhand verschiedener Kriterien festgelegt, wie beispielsweise dem Gehalt an Methylglyoxal (MGO). Aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung – beruhend auf MGO – wird er zur Behandlung von Entzündungen, Erkältungskrankheiten und anderen Infektionen eingesetzt und auch als medizinischer Honig bezeichnet.

Weltweit werden ca. 10.000 Tonnen Manuka-Honig zu hohen Preisen verkauft. Der Kilopreis variiert je nach dem preisbestimmenden UMF bzw. MGO-Gehalt zwischen ca. 80 € und 260 €. Es werden jedoch lediglich nur ca. 1.700 Tonnen Manuka-Honig produziert. Diese großen Abweichungen sind ein deutlicher Hinweis auf das Auftreten von Verfälschungen in den auf dem Markt gehandelten Manuka-Honigen. .

Wie lässt sich eine Verfälschung von Manuka-Honig nachweisen bzw. die Authentizität von Manuka-Honig sicherstellen?

Gemäß EU-Honigrichtlinien werden für die Sortenbestimmung physikalisch-chemische, organoleptische sowie mikroskopische Methoden eingesetzt. Doch insbesondere die mikroskopische Pollenanalyse entfällt in diesem Fall, weil sich damit Manuka-Pollen nicht von den artverwandten Kanuka-Pollen (Kunzea ericoides/robusta) unterscheiden lassen. Ein Kanuka-Honig würde also bei der Pollenanalyse auch als Manuka-Honig durchgehen.

Das „Ministry for Primary Industries“ in Neuseeland hat großes Interesse daran, dass der Manuka-Honig seinen ausgesprochen guten Ruf behält. Daher initiierte es das „Mānuka Honey Science Programme“, in dessen Rahmen u.a. die PCR-basierte ManKan™-Methode entwickelt wurde. Die Methode sollte es ermöglichen, Manuka-DNA in Honig zu identifizieren und auch zu quantifizieren. Zusätzlich wurden vier weitere charakteristische Substanzen festgelegt, um den DNA-Test zu unterstützen.

Die in der „Honighauptstadt“ Bremen ansässige QSI GmbH mit über 60 Jahren Erfahrung in der Honiganalytik prüft derzeit das Verfahren. Insbesondere die vier charakteristischen Substanzen werden dabei unter die Lupe genommen, denn vorliegende Daten zeigen, dass diese Substanzen nicht alle ausschließlich in Manuka-Honig vorkommen, sondern auch in anderen Pflanzen. Zum Teil sind diese sogar synthetisch herstellbar und könnten zu gefälschtem Manuka-Honig zugesetzt worden sein, um Echtheit vorzutäuschen. Da für das neuseeländische Verfahren mehrere Methoden kombiniert werden müssen, steigen auch entsprechend die Kosten für die Analytik.

Höheres Potential misst die QSI GmbH der NMR-Spektroskopie (NMR = Nuclear Magnetic Resonance) bei, wie sie am Laborstandort Bremen eingesetzt wird. Diese ermöglicht es, einen molekularen „Fingerabdruck“ abzubilden, der charakteristisch für Manuka-Honig ist. Diese Methode wird bereits zur Prüfung der Authentizität anderer Honige und Lebensmittel eingesetzt und erlaubt sowohl qualitative als auch quantitative Aussagen. Es ist die derzeit leistungsfähigste Methode hinsichtlich Robustheit, Vergleichbarkeit, Verfälschungssicherheit und Wirtschaftlichkeit, die der Markt zu bieten hat.

Nur wenige Labore weltweit können diese Analytik leisten. Die QSI GmbH unterstützt mit ihrem umfangreichen und kontinuierlich wachsendem Wissen auch das „Tentamus Global Center of Excellence for Food Fraud“, das sich mit verschiedensten Fragestellungen rund um Lebensmittelbetrug befasst.
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[pressebox.de] · 13.12.2017 · 09:41 Uhr
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