Investmentweek

Made in Germany in Gefahr: Droht der US-Marktverlust?

11. Februar 2025, 18:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Strafzölle könnten „Made in Germany“ teuer machen – Unternehmen suchen verzweifelt nach Auswegen, doch die Optionen sind begrenzt.

Donald Trump ist noch nicht zurück im Weißen Haus, doch deutsche Unternehmen spüren den Druck bereits jetzt. Der US-Markt, für viele von ihnen ein zentraler Wachstumstreiber, könnte bald deutlich teurer werden. Strafzölle auf deutsche Waren sind nicht mehr nur eine Drohung, sondern eine realistische Gefahr.

Besonders betroffen sind Firmen, die ihre Produkte in Deutschland fertigen und in die USA exportieren. Luxuskosmetik, Spirituosen und Süßwaren stehen im Fokus – Branchen, die stark vom „Made in Germany“-Image leben, aber kaum Möglichkeiten haben, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Während einige Unternehmen ihre Lagerbestände in den Staaten aufstocken, bleibt anderen nur der Versuch, die höheren Kosten auf die Kunden umzulegen – mit ungewissen Erfolgsaussichten.

Zwischen Zollpoker und Produktionsverlagerung

Einige Unternehmen ergreifen bereits Maßnahmen, um sich vor möglichen Strafzöllen abzusichern. Der Kosmetikhersteller Babor hat seit Trumps Wahlsieg seine Lieferungen in die USA erhöht, um drohende Mehrkosten abzufedern. Auch Spirituosenhersteller wie Jägermeister und Lebensmittelproduzenten wie Lambertz stehen vor der Frage: Aussitzen oder umziehen?

Doch eine Verlagerung der Produktion ist oft keine realistische Option. Viele Marken setzen gezielt auf deutsche Qualität und Herkunft, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Für Ritter Sport beispielsweise kommt eine US-Fertigung nicht infrage – der Transportweg mag lang sein, aber „frische Schokolade schmeckt besser“, so Firmenchef Andreas Ronken.

Selbst große Unternehmen wie Beiersdorf haben ein Problem: Zwei Drittel der Nivea-Produkte für den US-Markt stammen aus Deutschland. Während Konkurrent Henkel bereits 85 Prozent seiner US-Umsätze vor Ort produziert, bleibt Beiersdorf stärker von möglichen Zöllen abhängig.

Trump will Produktion in die USA holen – aber lohnt sich das?

Trumps Ziel ist klar: Er will Unternehmen dazu bringen, in den USA zu produzieren. Doch für viele deutsche Mittelständler ist das wirtschaftlich kaum machbar. Eine neue Produktionsstätte erfordert hohe Investitionen, und für manche Firmen gibt es schlicht keine Alternative zum Standort Deutschland.

Das zeigt sich besonders bei Spirituosen wie Jägermeister, deren Rezepturen und Produktionsprozesse fest an ihre Herkunft gebunden sind. Auch Naturkosmetik-Hersteller Börlind bleibt standhaft: „Unser Schwarzwälder Tiefenquellwasser gibt es in den USA nun mal nicht“, erklärt Miteigentümerin Alicia Lindner.

Gleichzeitig sind einige deutsche Firmen bereits vor Jahren in die USA gegangen – aus wirtschaftlichem Kalkül und nicht aus Angst vor Zöllen. Haribo beispielsweise eröffnete 2023 eine 300-Millionen-Euro-Fabrik in Wisconsin. Eine Investition dieser Größenordnung kann sich jedoch nicht jedes Unternehmen leisten.

Exportmärkte verschieben sich – China als Alternative?

Während einige Unternehmen auf eine Zollausnahme oder eine Kursänderung in der US-Politik hoffen, richten andere ihren Blick auf alternative Märkte. China rückt als Absatzmarkt für deutsche Konsumgüter zunehmend in den Fokus. Laut dem Kosmetikverband IKW sind die Wachstumschancen dort mindestens so groß wie in den USA.

Für Weinbauern könnte sich der US-Markt bald als zu teuer erweisen. Schon jetzt stagnieren die Exporte in die Vereinigten Staaten, während der Absatz in China wächst. „Wir versuchen positiv zu bleiben“, sagt Christian Schwörer vom Verband Deutscher Weinexporteure.

Finanzen / Märkte
[InvestmentWeek] · 11.02.2025 · 18:00 Uhr
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