Lufthansa-Pilotenstreik vorerst abgewendet: Tarifgespräche gehen in die Verlängerung
Zur Erleichterung vieler Reisender bleibt der Flugbetrieb der Lufthansa vorerst ohne die drohenden Störungen eines Pilotenstreiks. Die Pilotengewerkschaft VC Cockpit (VC) zeigt sich im aktuellen Tarifkonflikt um die Altersversorgung beseelt von Kompromissbereitschaft und gibt der Lufthansa mehr Zeit, um ein verbessertes Angebot zu erarbeiten. Ein internes Rundschreiben an die Gewerkschaftsmitglieder offenbart, dass VC dem Unternehmen eine weitere Frist gewährt. Diese Frist bleibt zwar im Ungefähren, zielt jedoch darauf ab, die seit Mai anhaltenden Verhandlungen in neue Bahnen zu lenken. Mit dem Aufschub demonstriert die Gewerkschaft Verhandlungswillen, ohne jedoch ihren kämpferischen Geist zu verlieren.
Das durch eine Urabstimmung legitimierte Mandat, bei Bedarf in den Streik zu treten, bleibt bestehen. Eine positive Notiz verleiht der Angelegenheit ein Sprecher der Lufthansa, der die Fortführung des Dialogs begrüßt und die Gesprächsbereitschaft als konstant betont. Im Zentrum des Tarifstreits stehen die Forderungen der Piloten nach einer Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur Betriebsrente. Diese betreffen rund 4.800 Piloten der Kerngesellschaft und Lufthansa Cargo. Angesichts der hohen Kosten zeigt sich die Lufthansa jedoch ablehnend. Der Geschäftsführer des Lufthansa-Kerngeschäfts, Jens Ritter, kritisiert die Forderungen als untragbar und betont die bereits bestehenden Vorteile der Altersvorsorge. Die VC-Gewerkschaft strebt ursprünglich eine Verdreifachung des Arbeitgeberanteils an, bisher aber ohne Konsens nach sieben Verhandlungsrunden. Nach einer Urabstimmung Ende September, die eine klare Streikbereitschaft signalisierte, dauern die Gespräche mit dem Fokus auf verschiedene Streitpunkte weiter an – allerdings ohne bisherigen Durchbruch.

