Loveparade-Drama: Razzia beim Veranstalter

Duisburg (dpa) - Vier Wochen nach der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten in Duisburg ist ein Ende der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht absehbar. Die Ermittlungen liefen mit Hochdruck, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Duisburg der Nachrichtenagentur dpa.

Die Fahnder ließen vor einigen Tagen die Geschäftsräume des Veranstalters Rainer Schaller sowie zweier Sicherheitsfirmen durchsuchen. Zu Details und weiteren Schritten äußerte sich die Staatsanwaltschaft nicht.

Die Stadt Duisburg will den Abschlussbericht ihrer Überprüfungen spätestens am 2. September zur Sitzung des Innenausschusses im Landtag von Nordrhein-Westfalen vorlegen. «Darin wird die Stadt umfassend ihre Zuständigkeiten und ihre Aufgabenerfüllung in Zusammenhang mit der Loveparade darstellen», sagte ein Sprecher der Stadt der Nachrichtenagentur dpa.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte einen Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel», wonach die Ermittler sechs Objekte in Berlin, Duisburg, Essen und Köln sowie im bayerischen Taufkirchen und im fränkischen Schlüsselfeld, dem Firmensitz von Schallers Sportstudiokette, durchsucht hatten. Es sollten Daten über die Organisationsstruktur, die Auftragsunterlagen und die auf der Loveparade eingesetzten Mitarbeiter gesichert werden. Schaller war am Wochenende nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Seit Wochen gibt es einen Streit zwischen Veranstalter, Polizei und Behörden um die Verantwortung für die Katastrophe vom 24. Juli. Die Ermittler müssen nach früheren Angaben eine gigantische Datenmenge sowie über 900 Stunden Videomaterial und über 1000 Hinweise auswerten. Mit dem komplexen Fall sind insgesamt rund 90 Polizisten und Staatsanwälte beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt wegen fahrlässiger Tötung «gegen unbekannt».

«Der Spiegel» berichtete zudem von neu aufgetauchten Dokumenten der Stadt Duisburg. Darin hätten Polizeiexperten bereits Wochen vor der Veranstaltung vor Staus auf den Wegen zum Veranstaltungsgelände gewarnt und die Werbung mit hohen Zuschauerzahlen scharf kritisiert. Ein Sprecher der Stadt Duisburg äußerte sich dazu am Samstag nicht. Er verwies auf den Abschlussbericht der internen Untersuchungen, der spätestens zur Sitzung des Innenausschusses im Landtag von Nordrhein- Westfalen am 2. September vorliegen soll.

Mit einer Schweigeminute gedachten die Teilnehmer der Fuckparade am Samstag in Berlin der Opfer der Loveparade-Katastrophe. Die Fuckparade war 1997 als Gegenveranstaltung zur Loveparade ins Leben gerufen worden und versteht sich als Sprachrohr der Berliner Subkultur. Nachdem zunächst 2000 Leute gekommen waren, stieg die Zahl der Teilnehmer Polizeiangaben zufolge bis zum Abend auf 4000 an. Unter den Teilnehmern war am Samstag auch Loveparade-Gründer Dr. Motte, der die Rechte an der Marke jedoch vor vier Jahren an den Fitnessketten-Betreiber Rainer Schaller verkauft hatte.

Notfälle / Loveparade
22.08.2010 · 16:41 Uhr
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