Lords of the Fallen feiert Millionen Spieler – doch ein Blick auf Steam offenbart die ganze, komplexe Wahrheit
In den düsteren, von Qualen gezeichneten Landen von Mournstead wurde ein Meilenstein von wahrhaft epischer Dimension erreicht. Entwickler CI Games verkündete mit stolzgeschwellter Brust die Nachricht, die wie ein Hoffnungsschimmer durch die Community hallt: Das Action-RPG Lords of the Fallen hat die beeindruckende Marke von 5,5 Millionen Spielern weltweit durchbrochen. In einem Post in den sozialen Medien bedankte sich das Studio überschwänglich bei seiner treuen Anhängerschaft. „Mournstead brennt heller als je zuvor“, schrieben die Entwickler. „Eure unerschütterliche Loyalität, euer Feedback und eure Leidenschaft haben geholfen, Lords of the Fallen zu dem zu formen, was es heute ist … und zu dem aufregenden nächsten Kapitel.“ Es ist der vorläufige Höhepunkt einer bemerkenswerten Reise, die seit dem Release im Jahr 2023 von unermüdlicher Weiterentwicklung geprägt war.
Der Weg der Wiedergutmachung: Ein Bekenntnis zur Community
Dieser Erfolg ist kein Zufallsprodukt, sondern das Resultat einer beispiellosen Post-Launch-Offensive. Anstatt sich auf den Lorbeeren der Veröffentlichung auszuruhen, hat CI Games das Spiel als lebenden Organismus begriffen, der stetig gehegt und gepflegt werden muss. Zahlreiche große Updates haben seit dem Start nicht nur neue Inhalte ins Spiel gebracht, sondern auch grundlegende Fehler ausgemerzt und auf die Wünsche der Spieler reagiert. Diese Philosophie wurde bereits im Januar von Tom O’Connor, dem Senior Vice President of Development, als Kern der Geschäftsstrategie für 2025 bezeichnet: Die fortlaufende Veröffentlichung bedeutungsvoller Updates als direkter Motor, um weitere Exemplare des Spiels zu verkaufen. Ein Plan, der, wie die 5,5 Millionen Spieler beweisen, eindrucksvoll aufgegangen ist.
Version 2.0: Die Wiedergeburt als Definitive Edition
Das Kronjuwel dieser Entwicklungs-Odyssee war zweifellos das massive Update auf Version 2.0 im vergangenen April. Dieses Update war so fundamental, dass CI Games das Spiel seither selbst als „Definitive Edition“ bezeichnet. Die revolutionärste Neuerung war die Einführung eines vollständigen, geteilten Fortschritts im Koop-Modus. Bis zu zwei Spieler können nun die gesamte Kampagne gemeinsam bestreiten und dabei beide ihren Fortschritt, ihre Quests und ihre Beute behalten – eine Funktion, die in Titeln dieses Genres schmerzlich oft vermisst wird. Hinzu kamen neue Koop-Fähigkeiten, wie die Möglichkeit, gefallene Kameraden wiederzubeleben. Doch auch das Herzstück des Spiels, das Kampfsystem, erfuhr eine Generalüberholung: geschmeidigere Ausweichmanöver, eine direktere Waffenreaktion und ein verbessertes Lock-on-System, das nun sogar den perfekten Zeitpunkt für vernichtende „Grievous Strikes“ anzeigt.
Die bittere Pille hinter dem süßen Triumph
Doch inmitten der Feierlichkeiten um die Millionen von Lampenträgern offenbart ein nüchterner Blick auf Steam eine komplexere Realität. Während Marketing Director Ryan Hill noch im Januar stolz auf die Früchte der Arbeit verwies und eine kontinuierliche Steigerung der Steam-Bewertung auf ein „Sehr Positiv“ im Dezember hervorhob, hat sich das Blatt inzwischen gewendet. Die jüngsten Nutzerbewertungen sind auf ein ernüchterndes „Ausgeglichen“ zurückgefallen. Es ist die bittersüße Pointe einer Erfolgsgeschichte: Während die schiere Anzahl der Spieler den unbestreitbaren kommerziellen Erfolg und die Anziehungskraft des Titels belegt, zeigt die schwankende Gunst der Steam-Community, dass der Kampf um die Herzen der Hardcore-Fans ein ständiger, unerbittlicher Prozess ist, selbst in den hellsten Stunden des Triumphs.


