Life is Strange: Episode 4 – Dark Room im Test

Life is Strange: Episode 4 – Dark Room im Test
Drei Episoden lang begeisterte uns Life is Strange, das neueste Machwerk von Dontnod Entertainment. Mit sympathischen Charakteren, einer toll erzählten Story und einem fantastischen Soundtrack sind die ersten drei Episoden in Erinnerung geblieben. Mittlerweile ist auch Episode 4 mit dem Titel Dark Room erschienen. Ob uns die Abenteuer von Max Caulfield und ihrer besten Freundin Chloe auch weiterhin so faszinieren?

Alles hat sich verändert

Das Ende von Episode 3 hatte es in sich. Die Spieler wurden mit einem heftigen Cliffhanger in eine mehrwöchige Pause geschickt und die Zeit war beinahe unerträglich. Nachdem Max etwas weiter in die Zeit zurückreiste hat sie die Gegenwart in einer Art und Weise verändert, dass sich alles geändert hat. Nicht nur Chloes Gesundheitszustand ist von den Veränderungen betroffen, sondern auch Max sozialer Stand. Sie ist plötzlich Mitglied im Vortex Club und eng mit Victoria und Nathan befreundet. Doch zunächst beginnt Episode 4 genauso wie Episode 3 endete. Max besucht Chloe und so startet der vierte Abschnitt von Life is Strange vor allem sehr ruhig. Der Fokus der ersten Spielminuten liegt eindeutig auf den Charakteren und ihren Gesprächen.

Chloe und Max beim gemeinsamen Fernsehen

Doch danach nimmt das Spiel an Fahrt auf. Nachdem Max durch eine weitere Zeitreise die Konsequenzen wieder rückgängig macht, haben die beiden Freundinnen nur noch eine Mission. Sie wollen herausfinden was mit Rachel Amber passiert ist. Auf der Suche nach Hinweisen decken sie dabei so manch dunkles Geheimnis auf und begeben sich in große Gefahr.

Dark Room beginnt sehr behäbig, nimmt aber mit der Zeit an Tempo auf und zeigt all seine Stärken. Dabei glänzt die Episode vor allem mit erinnerungswürdigen Szenen, die den Spieler schockieren und zum Nachdenken anregen. Vor allem eine bestimmte Aufforderung von Chloe zu Beginn der Episode lässt den Spieler erstarrt zurück und hallt auch Stunden später noch nach. Etwas schade ist allerdings die Tatsache, dass die Entwickler den Entschluss gefasst haben, die alternative Zeitlinie sehr früh wieder rückgängig zu machen. Es wäre durchaus interessant gewesen zu sehen, wie sich die neuen Freundschaftskonstellationen an der Blackwell Academy auf die Geschichte ausgewirkt hätten. Aber sei’s drum, die Entwickler haben es wieder einmal geschafft eine fesselnde Story zu erzählen, die sich mit jeder weiteren Spielminute immer mehr zuspitzt und in einem spektakulären und schockierenden Cliffhanger endet. Dadurch wird die Wartezeit auf den Abschluss von Life is Strange eine enorme Geduldsprobe.

Was außerdem an der vierten Episode gefällt, ist der Fortschritt den die beiden in Sachen Rachel Amber machen. Viele Fragen werden beantwortet, doch viele weitere bleiben immer noch offen. Was hat es mit den drastischen Wetterveränderungen zu tun? Warum sind dutzende Wale an der Küste von Arcadia Bay gestrandet? Woher hat Max eigentlich ihre Kräfte? Hoffentlich können die Macher all diese Fragen halbwegs plausibel und nachvollziehbar im finalen Teil beantworten, der bereits durch eine Szene nach dem Abspann angeteasert wurde. Und diese Szene hatte es in sich.

Chloes Zimmer ist nicht unbedingt das Ordentlichste

Chloes Zimmer ist nicht unbedingt das Ordentlichste

Entscheidungen und Konsequenzen

Was wirklich positiv in dieser Episode auffällt ist die Tatsache, dass viele Entscheidungen aus vorherigen Episoden nun ihre Konsequenzen offenbaren. Je nachdem wie man sich entschieden hat, reagieren die Figuren anders auf Max. Hat man beispielsweise Victoria in Episode 1 nicht veräppelt, als sie mit Farbe übergossen wurde, dann glaubt sie der Warnung von Max in Dark Room. Aber auch andere ehemalige Entscheidungen haben Einfluss auf den Spielverlauf. Hat der Drogenhändler Frank seine Schusswaffe zurück, dann könnte ein Gespräch mit ihm eine unerwartete Wendung nehmen. Hat man Direktor Wells das Geld aus seiner Schublade gestohlen, kann man sich Frieden mit Frank erkaufen. Somit laufen viele kleine und große Entscheidungen zusammen und ergeben langsam ein großes Ganzes.

Dabei gibt es nicht die eine richtige Entscheidung. Der Spieler kann mit jeder der getroffenen Entscheidungen weiterspielen. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Zwar zeigt sich in so manchen Resultaten schon, dass man als Spieler vielleicht nochmal umdenken sollte und die Zeit zurückdreht, um alles rückgängig machen zu können, aber im Großen und Ganzen überlässt es das Spiel dem Spieler ob er seine Entscheidung als richtig oder falsch erachtet.

Das Gespräch mit Frank kann durchaus gefährlich werden

Detective Max

Wenn wir eines an den Vorgängerepisoden von Life is Strange auszusetzen hatten, dann waren es die viel zu leichten Rätsel. In der vierten Episode gibt es auch wieder keine schweren Kopfnüsse; doch im Vergleich zum Vorgänger muss sich der Spieler dieses Mal etwas häufiger anstrengen. Max und Chloe suchen nach Hinweisen über den Verbleib von Rachel. Diese Suche führt die beiden Freundinnen nicht nur in die Garage von Chloes Stiefvater, sondern auch in das Zimmer von Nathan Prescott und in eine alte abgelegene Scheune, die ein furchtbares Geheimnis verbirgt. An jedem dieser Orte muss der Spieler bestimmte Objekte finden, die dabei helfen das Puzzle rund um Rachel Ambers Verschwinden zu lösen.

Besonders gefallen hat uns dabei ein Kombinationsrätsel, in welchem der Spieler die gefundenen Beweise auf einem Board versammelt sieht und die richtigen Beweise auswählen und kombinieren muss, um letztendlich eine wichtige Entdeckung machen zu können, die den Fall Rachel Amber schnell lösen könnte. Solche Art von Rätsel hat bislang gefehlt und wir hoffen, dass sich die Jungs und Mädels von Dontnod auch für die letzte Episode, das eine oder andere gute Rätsel einfallen lassen. Bei jenem Beschriebenen hatten wir zumindest sehr viel Spaß, das Hirn lief auf Hochtouren und wir fühlten uns selbst wie ein kleiner Teilzeitdetektiv.

Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dieser Scheune?

Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dieser Scheune?

Dass es auch wichtig ist, sich die verschiedenen Dokumente nochmals in Erinnerung zu rufen und ins Tagebuch von Max zu blicken, hat sich ebenfalls in Dark Room gezeigt. Zum ersten Mal war es schließlich nötig, dass man sich ein vorher gefundenes Dokument ansehen musste, um den Code für eine Tür zu finden. Auch so etwas hat den vorherigen Episoden gefehlt.

Die Tatsache, dass Dark Room rätseltechnisch das bisher Beste ist, was Life is Strange hervorgebracht hat, steht außer Frage. Natürlich gibt es auch wieder die klassischen Zeit zurückdrehen-Rätsel und auch in den Gesprächen kann man neue Informationen per Rückspulfunktion einholen. Doch durch den frischen Wind, den die neuen Rätseleinlagen in das Spiel gebracht haben, ist Life is Strange endlich das Adventure, das wir uns seit der ersten Episode gewünscht haben.

Was hat Chloe nur so aufgewühlt?

Eine Episode, die in Erinnerung bleibt

Zum Abschluss dieses Tests können wir nur eines sagen: Spätestens mit Episode 4 ist Life is Strange zu einem Pflichtkauf für alle Fans von guten Adventures geworden. Gefühlvoll wird hier die Geschichte eines Teenagers erzählt, der plötzlich in eine schwierige Situation gerät und lernen muss mit den neu entdeckten Kräften zurechtzukommen. Die Charaktere sind sympathisch, zeigen Tiefe und sind nicht nur Klischeeabziehbilder. Die Dialoge sind wahnsinnig gut geschrieben und zusammen mit dem ruhigen und wenig aufdringlichen Soundtrack wird eine starke Atmosphäre geschaffen, die den Spieler vor den Fernseher fesselt. Mit Dark Room haben sich die Macher einmal mehr selbst übertroffen und die Erwartungen für das Finale hochgeschraubt. Die Handlung zieht merklich an und bereitet den Schlussakt vor. Es wurden viele Fragen beantwortet, doch ebenso viele warten noch auf ihre Auflösung. Bleibt zu hoffen, dass die Macher die hohe Qualität des Spiels auch im letzten Teil beibehalten können. Aktuell ist Life is Strange eines der besten Adventures, die auf dem Markt sind und ist den Kauf absolut wert.

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Gaming
[next-gamer.de] · 15.08.2015 · 16:00 Uhr
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