Life is Strange: Episode 3 – Chaos Theory im Test

Life is Strange: Episode 3 – Chaos Theory im Test
Wenn eine junge Studentin plötzlich erkennt, dass sie übersinnliche Kräfte hat und die Zeit nach Belieben zurückdrehen kann, dann verändert dies das Leben. In dieser Situation befindet sich Maxine Caulfield, die Hauptfigur von Life is Strange, dem Spiel im Episodenformat von Dontnod Entertainment.

Mit der dritten von insgesamt fünf Episoden nimmt die Geschichte so langsam an Fahrt auf. Doch kann das Spiel auch weiterhin so überzeugen oder wünscht man sich selbst die Zeit zurückdrehen zu können, um zu verhindern, jemals den Download getätigt zu haben? Die Antwort gibt es im folgenden Test zur dritten Episode von Life is Strange, welche den Namen Chaos Theory trägt.


Girls Night

Es ist Nacht. Draußen jagen muntere Eichhörnchen nach Glühwürmchen und in der Blackwell Academy schlafen die jungen Studenten. Alle? Nein, denn Max Caulfield wird vom Geräusch ihres Handys geweckt. Ihre beste Freundin Chloe möchte ihr dringend etwas zeigen und wartet auf sie auf dem Unigelände. Da man die beste Freundin nicht lange warten lassen möchte, macht sich Max sofort auf den Weg. Doch seit den Ereignissen der vorherigen Episode ist für Max nichts mehr so, wie es mal war. Wer „Out of Time“ gespielt hat, weiß, worauf der Autor dieser Zeilen anspielen möchte.

Nachdem die beiden jungen Damen wieder vereint sind, beginnt ein etwas anderer Mädelsabend. Die beiden Frauen brechen in die Universität ein, um Hinweise für die dunklen Machenschaften zu finden, die sich in Blackwell abspielen. Natürlich geht ein solcher Einbruch nicht glatt über die Bühne. Kann Max mit ihren Kräften dafür sorgen, dass die beiden glimpflich aus der Sache rauskommen? Können sie Hinweise finden, die die bohrenden Fragen beantworten oder tun sich sogar neue Fragen auf bezüglich der Vorgänge in Arcadia Bay und der Blackwell Academy? Diese Fragen werden wir euch an dieser Stelle natürlich nicht beantworten. Aber eines sei gesagt. Die dritte Episode endet mit einem Paukenschlag.

Einfache Rätsel, aber tolle Atmosphäre

In den Tests zu Episode 1 und 2 haben wir das Spiel bereits für seine einfachen Rätsel kritisiert und auch in der aktuellen Folge gibt es Grund zur Kritik. Die Rätsel sind immer nach demselben Muster aufgebaut. Man steht als Max vor einer Hürde und muss zunächst scheitern, um mit dem Kernfeature des Spiels, dem Zurückdrehen der Zeit, alles ungeschehen zu machen und durch das neue Wissen sein Handeln zu ändern. In Chaos Theory gibt es zudem viele Sammelaufgaben. Mal muss man verschiedene Utensilien zusammensuchen, um sich einen kleinen Sprengsatz zu bauen, an anderer Stelle muss man im Büro des Rektors mehrere Akten von Studenten finden. Mit der Zeit wird diese Art des Gameplays natürlich etwas eintönig und man fängt an sich zu langweilen. Doch zum Glück schaffen es die Macher im richtigen Moment das Setting und die Umstände zu ändern. So muss man sich plötzlich vor der Campussecurity verstecken oder befindet sich plötzlich im 13-jährigen Ich von Max.

Versteckspiel zwischen Max und der Security

Während es bei den Rätseln noch Luft nach oben gibt, haben die Macher in Sachen Atmosphäre eine Glanzleistung abgeliefert. An jeder Ecke merkt man die Auswirkungen der vorherigen Episode. Die Stimmung ist ruhig und die Protagonisten handeln nachvollziehbar und emotional. Man baut eine Verbindung zu Max und Chloe auf. Eine solche Leistung schaffen heutzutage nur noch die wenigsten Spiele. Was besonders an Life is Strange gefällt, sind die Dialoge. Leider muss man als deutscher Spieler der englischen Sprache mächtig sein, da sowohl das Gesprochene als auch die Untertitel in englischer Sprache sind. Wer Englisch kann, der wird sich über teils lustige, teils dramatische, aber jederzeit realistische und gut geschriebene Dialoge freuen. Zudem kommentiert Max beinahe jedes Objekt in ihrer Umgebung. Mal tut sie dies ganz nüchtern, an vielen anderen Stellen aber immer mit einem kleinen Augenzwinkern.

Kurzer Moment der Ruhe für Max und Chloe

Entscheidungen mit Auswirkungen

Ein wichtiges Feature von Life is Strange ist es, dass die meisten Entscheidungen eine Auswirkung auf die Zukunft haben. In Chaos Theory bemerken wir einige Entscheidungen aus den vorherigen Episoden. Selbst ganz unscheinbare, die man gar nicht als solche bemerkt hat, wirken sich aus. Ab und an hat man allerdings auch die Entscheidung zwischen zwei Alternativen, die auf dem Bildschirm angezeigt werden. Kleines Beispiel gefällig? In einer Schublade im Büro des Rektors findet man einen Umschlag mit 5000 Dollar. Eigentlich ist das Geld für wohltätige Zwecke gedacht, doch Max und Chloe haben noch eine Rechnung offen mit einem zwielichtigen Typen, den man in Episode 2 kennengelernt hat. Nun hat man die Wahl. Nimmt man das Geld und bezahlt damit seine Schulden oder lässt man die Stimme der Vernunft siegen und lässt das Geld an Ort und Stelle, schließlich ist es für wohltätige Zwecke gedacht. Je nach Entscheidung wird es Auswirkungen geben, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen sind. Dies erhöht den Wiederspielwert von Life is Strange natürlich immens. Ist man sich allerdings unsicher bezüglich der getroffenen Entscheidung, kann man sie durch das Zurückdrehen der Zeit nochmal rückgängig machen, sofern man nicht schon zu weit fortgeschritten ist.

Life is Strange kann auch mit seiner dritten Episode auf ganzer Linie überzeugen. Die Stimmung und die Story sind fantastisch. Nur die zu einfachen Rätsel und das sich wiederholende Gameplay machen die Höchstwertung zunichte. Trotzdem leisten die Entwickler von Dontnod eine großartige Arbeit, die Lust auf mehr macht. Bleibt zu hoffen, dass den Machern in den letzten beiden Episoden nicht die Luft ausgeht und sie auch weiterhin so tolle Ideen haben. Wir sind jedenfalls sehr angetan von Life is Strange und empfehlen das Episodenspiel jedem Spieler, der Wert legt auf eine gut geschriebene Story mit sympathischen Charakteren, die auch in Sachen Atmosphäre zu überzeugen weiß.

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Gaming
[next-gamer.de] · 22.06.2015 · 00:28 Uhr
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