
Level-5: KI schreibt bis zu 90 Prozent des Programmcodes

Der japanische Spieleentwickler Level-5 (Fantasy Life i, Yo-Kai Watch, Professor Layton) setzt zunehmend auf den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Produktion seiner Spiele. Nach Angaben von CEO Akihiro Hino entstehen inzwischen 80 Prozent bis 90 Prozent des Programm-Codes mithilfe generativer KI-Systeme.
"Bei der Programmierung werden etwa 80 Prozent bis 90 Prozent des Codes zunächst von der KI geschrieben. Dann wird der Code von menschlichen Programmierern optimiert, um die finale Form zu erreichen. Das bedeutet im Grunde, dass 80 bis 90 % der Spiele bereits von der KI mitentwickelt werden", sagte Hino in seiner Rede zur Eröffnung der Top Game Creators Academy (TGCA), wie die Famitsu schreibt.
Künstliche Intelligenz beschränkt sich längst nicht mehr auf die Programmierung, sondern dringt zunehmend auch in Bereiche wie Kunst, Musik und kreative Planung vor. In der Kreativbranche gilt es mittlerweile als selbstverständlich, KI zur Steigerung der Arbeitseffizienz einzusetzen, ergänzte Hino.
Die kreative Verantwortung bleibt dennoch beim Menschen, wie Hino hinzufügt - insbesondere bei der Auswahl und Veredelung der von KI erzeugten Inhalte.
Die TGCA ist ein gemeinsames Ausbildungsprogramm der japanischen Computer Entertainment Supplier's Association (CESA) und staatlicher Partner, das junge Talente gezielt auf eine Karriere in der Spieleentwicklung vorbereitet. Hino, der zugleich als Schulleiter der Initiative fungiert, sieht in der Fähigkeit zur ästhetischen Bewertung eine Schlüsselqualifikation für den kreativen Nachwuchs. Der gezielte Einsatz von KI erfordere ein ausgeprägtes Gespür für Qualität, Stil und Wirkung - unabhängig davon, ob Inhalte von Menschen oder Maschinen stammen.
Level-5 nutzt laut Hino bereits Tools wie Stable Diffusion zur Generierung von Spielgrafiken, ChatGPT für kreative Ideenfindung und VOICEVOX zur Simulation von Sprachausgabe. Die endgültige Gestaltung bleibe jedoch in menschlicher Hand. Für Hino steht fest: Wer künftig in der Branche bestehen will, muss KI nicht nur beherrschen, sondern sie auch sinnvoll ästhetisch einsetzen.