Laumann mahnt Thyssenkrupp zur Pflege der Sozialpartnerschaft
In einem Appell an das Management von Thyssenkrupp betonte Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann die Wichtigkeit der Sozialpartnerschaft für den Industriekonzern. Seine Äußerungen erfolgten im Vorfeld einer Demonstration der Stahlarbeiter in Duisburg, die ihren Unmut über den Umgang mit dem Verkauf eines Stahlsparten-Anteils an den neuen Miteigentümer EPCG zum Ausdruck bringen möchten. Laumann, der bei der Kundgebung sprechen wird, hob hervor, dass die Tradition der Mitbestimmung und sozialen Partnerschaft Thyssenkrupp in der Vergangenheit Stärke und Krisenfestigkeit verliehen habe.
Laumann unterstrich die Verantwortung der Unternehmensleitung sowohl für das Bundesland als auch für die Menschen der Region und forderte einen respektvollen Umgang mit der Belegschaft. Für die Zukunft des Stahlsektors in Nordrhein-Westfalen versprach der Minister volle Unterstützung durch die Landesregierung. Die Unterstützung sei nicht zuletzt durch die Rekordfördersumme von bis zu 700 Millionen Euro seitens der NRW-Landesregierung und zusätzlichen Mitteln vom Bund, insgesamt rund zwei Milliarden Euro, sichergestellt worden. Ziel dieser Förderung sei es, die Transformation hin zu einem grünen und zukunftssicheren Stahl zu begleiten und langfristige Perspektiven für die Beschäftigten zu schaffen, nicht die Konten von Investoren zu bereichern.
Der Minister brachte zudem zum Ausdruck, dass Duisburg als Kern der Stahlproduktion in Nordrhein-Westfalen erhalten bleiben müsse, um die Position als wichtiges Industrieland zu wahren. Bei der Demonstration wird neben dem Arbeitsminister auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, beide SPD, erwartet. Thyssenkrupp hat sich von den Anschuldigungen, Arbeitnehmervertreter nicht ausreichend informiert zu haben, distanziert. (eulerpool-AFX)