Landesverbandstag 2014: Berliner Dachdecker starten neue Aktion zur Nachwuchswerbung
Berliner CityCube wurde zum Treffpunkt des Dachdeckerhandwerks

(lifepr) Berlin, 26.09.2014 - Für den Landesverbandstag der Landesinnung des Dachdeckerhandwerks Berlin am 18. September 2014 nutzte der Innungsvorstand seine guten Kontakte zur Messe Berlin und veranstaltete den Verbandstag erstmals im vor drei Monaten eingeweihten CityCube auf dem Berliner Messegelände.

Die über 130 anwesenden Gäste äußerten sich positiv über diese Entscheidung. Dabei beeindruckte nicht nur der futuristische Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Deutschlandhalle. Auch die früher oftmals knifflige Parkplatzsituation war nun kein Thema mehr.

Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann zeigte sich bei der Eröffnung denn auch erfreut über die voll besetzten Plätze im Veranstaltungssaal und gedachte zunächst des kürzlich verstorbenen Unternehmers Robert Böcker, den er als guten Freund der Berliner Dachdecker bezeichnete.

In seinem kurzen Jahresrückblick ging Mann insbesondere auf die kritische Nachwuchsproblematik ein. "30% der Ausbildungsverträge werden in den ersten 6 Monaten abgebrochen, fast 50% bestehen die Prüfung nicht, und 30% der Jung-Gesellen wechseln nach der Prüfung den Beruf. Das muss uns zu denken geben", so Mann. Die wirtschaftliche Situation in der Hauptstadt bezeichnete er als nach wie vor günstig. Vor dem Hintergrund niedriger Zinsen und mangelnder alternativer Geldanlagemöglichkeiten werde die Sanierung und der Dachgeschossausbau auch in Zukunft in Berlin auf hohem Niveau bleiben.

Aufgrund einer Erkrankung des technischen Beraters des ZVDH, Christian Anders, der zum Thema Holzschutz vortragen wollte, war Tobias Backhaus vom ZVDH eingesprungen. Er informierte die Anwesenden über die gemeinsame deutsche Arbeitsschutzstrategie und die damit verbundenen Neuerungen beim Arbeitsschutz. Er rief die Anwesenden dazu auf, im Betrieb Gefährdungsanalysen anzustellen, da anderenfalls unkalkulierbare Haftungsrisiken entstünden. Er wies darauf hin, dass ohne Gefährdungsanalyse im Schadensfall grobe Fahrlässigkeit festgestellt werden könnte. Dann sei unter Umständen nicht nur der Schutz der BG Bau, sondern auch der privaten Haftpflichtversicherung nicht mehr gegeben.

Backhaus verwies abschließend auf die zahlreichen Aktivitäten des ZVDH bei der Ausschussarbeit der BG Bau und auf europäischer Ebene. Nur so könne verhindert werden, dass in den zuständigen Gremien noch bürokratischere Regelungen für Handwerksbetriebe verabschiedet würden.

Die satzungsgemäße Neuwahl des Ausschusses für die Schlichtung von Lehrlingsstreitigkeiten wurde von Geschäftsführer Ruediger Thaler geleitet. Einstimmig wiedergewählt wurden als Meisterbeisitzer Andreas Friedel und als dessen Stellvertreter Hans Joachim Flother.

Nachdem Schatzmeister Matthias Dölle die Haushaltspläne für 2015 erläutert hatte, wurde von LIM Mann die Firma Triflex für ihr Engagement für die Landesinnung und das Bildungszentrum geehrt. Stellvertretend erhielten Prokurist Andreas Fenn und Gebietsverkaufsleiter Joachim Meurer die Ehrennadel der Landesinnung. Triflex ist seit 2004 Gastmitglied der Landesinnung und bietet seit 2009 Schulungen am Bildungszentrum an. Die Dachdecker-Party und die Aktion Werkzeugkoffer wurden von Triflex von Anfang an unterstützt. Auch bei der bautec war Triflex regelmäßig dabei.

Wie die Innung die wachsenden Nachwuchsprobleme in den Griff bekommen könnte, verdeutlichte Fotograf und Marketingexperte Dirk Lässig anschließend in seinem Vortrag. Er wies darauf hin, dass in 5 Jahren rund 30% der Beschäftigten in Berliner Dachdeckerbetrieben altersbedingt ausscheiden. Daher wurde er vom Vorstand der Landesinnung beauftragt, gemeinsam mit Spezialisten aus bekannten Werbeagenturen eine groß angelegte Werbeaktion zu planen. Höhepunkt dieser Kampagne soll eine Plakatierung in allen Berliner U-Bahnhöfen sowie parallel dazu eine Internetkampagne sein mit dem Ziel, dass Jugendliche sich ohne förmliche Bewerbung bei Dachdeckerbetrieben für ein Praktikum melden können. Start der Kampagne soll der Jahresanfang 2016 sein. Die Finanzierung will die Landesinnung gemeinsam mit Industrie- und Handelspartnern stemmen, die dafür mit ihrem Logo auf den Plakaten vertreten sein sollen. Die Anwesenden quittierten dieses Vorhaben mit starkem Beifall.

Geschäftsführer Ruediger Thaler informierte die Anwesenden über die Innungsaktivitäten der vergangenen 12 Monate sowie Neuigkeiten aus der Branche. Im Bezug auf die Entwicklung der Lehrlingszahlen konnte Thaler feststellen, dass die Landesinnung hier bereits viel erreicht habe: "Aufgrund unserer vielfältigen Aktivitäten auf diesem Gebiet sind wir einer der wenigen Berufe, der die Lehrlingszahlen seit dem Jahr 2007 weitgehend stabil halten konnten. Andere Handwerksberufe hatten in dieser Zeit Rückgänge um bis zu 50% zu beklagen", so Thaler. Man dürfe sich jedoch nicht auf Geleistetem ausruhen, sondern müsse auch künftig neue Wege gehen, um im Wettbewerb mit anderen Ausbildungsberufen die Nase vorn zu haben.

Höhepunkt des Nachmittags war der Vortrag des Chefmeteorologen des ZDF, Dr. Gunther Tiersch. Unter dem Titel "Alles hängt am Wetter: Was Dachdecker in Zukunft erwartet" zeichnete Tiersch humorvoll ein nahezu apokalyptisches Szenario für die kommenden Jahrzehnte. Seine Voraussagen für die nächsten 60 Jahre: "Ein Anstieg von bis zu 4 Grad in großen Städten. Wir werden uns künftig auf rund 20 Nächte mit mehr als 20 Grad einstellen müssen. Es wird weniger regnen, aber wenn, dann richtig. Bis zu 80 mm in einer Stunde sind möglich, auch kräftigere Stürme mit höheren Geschwindigkeiten erwarten uns", so Tiersch. Aufgrund vorherrschender Westwetterlagen sei allerdings auch mit milderen Wintern zu rechnen.

Dachdeckermeister Hilmar Friedel erhielt anlässlich seines 50-jährigen Meisterjubiläums den Goldenen Meisterbrief. In seiner Laudatio betonte Mann, dass Friedel Gründungsmitglied der Dachdecker-Einkauf Ost war und bereits 2003 das 100-jährige Firmenjubiläum feiern konnte.

Im Anschluss übergaben Ehrenlandesinnungsmeister Reiner Crolow und LIM Jörg-Dieter Mann die Meisterbriefe an die glücklichen Jung-Meister der Sommerprüfung 2014. Prüfungsbester Tim Martin Sieg erhielt als Sonderpreis einen voll ausgestatteten Werkzeugkoffer aus Leder von der Firma Adolf Würth.

Abschließend waren alle Anwesenden zu einem festlichen Abendbüffet im Nachbarsaal des CityCube eingeladen, der von den Anwesenden zum intensiven Gedankenaustausch genutzt wurde.
Bauen & Wohnen
[lifepr.de] · 26.09.2014 · 09:48 Uhr
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