Künstliche Intelligenz: Das Wettrüsten der US-Techriesen und die Chancen agiler Neueinsteiger

Im Wettlauf um die Vorherrschaft in der Künstlichen Intelligenz zeichnen sich zwei gegensätzliche Narrative ab. Einerseits scheinen die großen US-Technologieunternehmen wie Google, Meta und Microsoft den Markt mit ihrer überwältigenden Datenfülle, Rechenleistung und Expertise zu dominieren. Ihre Spitzenstellung manifestiert sich nicht nur in umfassender Forschung und Modellentwicklung, sondern auch in der Fähigkeit, das Leben der Menschen zu transformieren. Andererseits wird KI als hochgradig disruptive Technologie gefeiert, die in der Lage ist, bestehende Wirtschaftsstrukturen umzustürzen und agilen Neulingen Raum für innovative Ideen zu geben. Die Wahrheit liegt wohl darin, dass beide Szenarien gleichzeitig zutreffen können.

Der kürzlich veröffentlichte Artificial Intelligence Index Report der Stanford University, ein umfassender Überblick über den globalen KI-Markt, liefert Argumente für beide Seiten. Besonders auffällig ist dabei die Allgegenwärtigkeit der US-Tech-Großkonzerne im aktuellen Geschehen. Die Führung der Privatwirtschaft wird auch dadurch unterstrichen, dass zahlreiche der talentiertesten KI-Forscher aus dem akademischen Sektor abgewandert sind – ein Trend, der sich in den letzten Jahren verstärkt hat.

Der Bericht lässt auch aufhorchen, wenn es um die Entwicklung bedeutender KI-Modelle geht: Mit 61 wegweisenden KI-Modellen in den letzten 20 Jahren führen die USA die Rangliste an, Europa und das Vereinigte Königreich schaffen es gemeinsam auf 25 und China auf 15 Modelle. Doch das Investment hinter diesen Entwicklungen hat astronomische Ausmaße erreicht: Allein für Rechenleistung gingen bei OpenAI für GPT-4 sowie bei Google für Gemini Ultra exorbitante Summen drauf. Insgesamt dominieren die USA auch die privaten KI-Investitionen deutlich vor China und Großbritannien.

Einige Experten sehen KI als die Schienenstränge oder Telekommunikationsnetze des 21. Jahrhunderts, auf denen alle weiteren Entwicklungen basieren werden. Falls diese Vision zutrifft, könnten US-Tech-Giganten in einigen Bereichen traditionelle staatliche Rollen übernehmen, wie den Aufbau und Betrieb von Infrastrukturen sowie die Schaffung und Durchsetzung von Regeln. Die öffentliche Hand sollte daher ihre Präsenz wahren, fordert Russell Wald, stellvertretender Direktor des Stanford Institute for Human-Centered Artificial Intelligence.

Trotz der Dominanz der amerikanischen Schwergewichte ist jedoch die Kontrolle über die Einsatzmöglichkeiten der KI begrenzt. Dies eröffnet Spielraum für andere Länder und kleinere Unternehmen. Die Begeisterung für KI in Schwellenländern hebt sich deutlich von der Skepsis in den Industrienationen ab, was vielfältige Opportunitäten impliziert. China beispielsweise setzt stark auf KI, mit einem Anteil von 61 Prozent an den globalen KI-Patenten und einer führenden Position im Bereich Industrieroboter.

Letztlich könnte KI gerade den jungen Generationen außerhalb der entwickelten Länder ermöglichen, sich aktiv in die digitale Wirtschaft einzubringen und neue Perspektiven zu schaffen. Während einige Stimmen vor neuen Formen des "Techno-Feudalismus" warnen, sehen andere gerade in der KI die Chance, bisherige Machtstrukturen herauszufordern und neu zu schreiben. Die KI-Revolution lässt uns demnach am Vorabend einer wirtschaftlichen Neuordnung stehen, deren Ausgang noch ungewiss ist. (eulerpool-AFX)

AI
[Eulerpool News] · 18.04.2024 · 18:28 Uhr
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