Kryptowährungen im Aufwind: Bitcoin nähert sich Rekordhoch
Die jüngste Entspannung im Zollkonflikt zwischen den USA und China lässt die weltweiten Finanzmärkte aufatmen und beflügelt die Nachfrage nach Kryptowährungen. Besonders der Bitcoin profitiert von dieser Entwicklung und bewegt sich in großen Schritten auf sein Allzeithoch zu. Aktuell notiert die digitale Währung bei 102.575 US-Dollar und nähert sich somit dem Januar-Rekord von 109.110 US-Dollar. André Dragosch von Bitwise hebt den gestiegenen Risikoappetit, ein Defizit an angebotenen Bitcoins und einen schwachen US-Dollar als wesentliche Faktoren für den Kursanstieg hervor.
Neben Bitcoin erleben auch die Kryptowährungs-ETNs ein Comeback, mit erheblichem Mittelzufluss im April. Dovile Silenskyte von WisdomTree berichtet von 204 Millionen US-Dollar Nettozuflüssen in Europa und beinahe 5 Milliarden US-Dollar weltweit. Dies deutet darauf hin, dass Bitcoin zunehmend als fester Bestandteil in der strategischen Vermögensallokation betrachtet wird.
Andere Kryptowährungen wie Ethereum und Ripple zeigen sich ebenfalls erholt, bleiben jedoch hinter ihren Höchstwerten zurück. Nach Angaben von WisdomTree beliefen sich die Nettozuflüsse in physisch besicherte Ethereum-ETNs weltweit auf 160 Millionen US-Dollar. Maximiliaan Michielsen von 21Shares spricht von einem "Turnaround" im europäischen Krypto-Markt mit hohen Zuflüssen, vornehmlich in Bitcoin, aber auch in Ripple, Ethereum und Sui.
Trotz der positiven Entwicklung zeigen sich im Handel mit Bitcoin-ETNs weiterhin ruhige Phasen, wie Ivo Orlemann von der ICF Bank und Leo Puschmann von Lang & Schwarz berichten. Vor allem ETNs von CoinShares, Bitwise, iShares, 21Shares, VanEck und WisdomTree verzeichnen jedoch anhaltend hohe Umsätze, wobei auch Ripple und Solana gefragt sind.
Die Märkte für Kryptowährungen und Technologiewerte zeigen in diesem Jahr überraschend ähnliche Bewegungen, obwohl die Ansichten über ihre Korrelation auseinandergehen. Während Dovile Silenskyte die Märkte als erschüttert durch politische Ereignisse sieht, die Bitcoin als stabilisierenden Faktor fördern, erkennt André Dragosch eine "Entdollarisierung", die die Bedeutung von Bitcoin gegenüber traditionellen Anlageformen stärken könnte.
Timo Emden von Emden Research erwartet, dass Bitcoin-Anleger das Rekordhoch im Blick behalten, warnt jedoch vor einer möglichen Verlängerung der Handelsstreitigkeiten, die den Aufwärtstrend gefährden könnte.