Kriselnder Batterieproduzent Varta alarmiert erneut die Investoren
Im Handelsgeschehen wird die Lage für den Batteriehersteller Varta immer bedrohlicher. Nach neuesten Mitteilungen sieht sich das Unternehmen gezwungen, seine Restrukturierungspläne zu verwerfen und ruft abermals die Kapitalgeber zur Unterstützung auf. Die bisher aufgestellten Maßnahmen reichten nicht aus, um Varta rechtzeitig bis zum Zieljahr 2026 auf einen ertragreichen Wachstumspfad zu bringen, teilte der Konzern mit. Infolge dieser Ankündigung stürzte die Varta-Aktie auf das historische Tief von 9,30 Euro und schloss mit einem gravierenden Wertverlust von etwa 30 Prozent bei 9,71 Euro weit abgeschlagen am Ende des Nebenwerteindex SDax. Analysten des Börsendienstes Stock3 zeichnen ein düsteres Bild: Der Schwung sei bei der Varta-Aktie nicht einfach nur erlahmt – vielmehr sei die 'Batterie ausgeleert und das gesamte System dadurch beeinträchtigt'. Für die Altaktionäre könnte eine mögliche Rettung äußerst schmerzvoll ausfallen, und selbst Kurse im niedrigen einstelligen Bereich sollten nicht überraschen. Varta blickt auf einen Börsengang zurück, der im Herbst 2017 mit einem Emissionspreis von 17,50 Euro pro Aktie erfolgte. Es folgte ein Aufschwung bis zur Spitze von über 180 Euro Anfang 2021, getragen von der hohen Nachfrage nach Lithium-Ionen-Knopfzellen für drahtlose Kopfhörer. Jedoch stieg der Wettbewerb und die Nachfrage erlahmte, während zugleich die Investitionen in die Eigenentwicklung der Varta-Elektroauto-Batteriezelle V4Drive erhebliche Ressourcen banden. Inmitten diverser Schwierigkeiten, einschließlich reduzierter Jahresprognosen und eines Hackerangriffs Anfang 2024 mit resultierenden Produktionsstillständen und hohen Folgekosten, sah sich Varta bereits zu umfangreichen Umstrukturierungen veranlasst. Angesichts der sich weiter zuspitzenden Krise befindet sich der Vorstand nun in Gesprächen mit den Geldgebern, um nach tragfähigen Lösungen zu suchen. (eulerpool-AFX)