Kremlkandidat Putin will Armee mit Milliarden aufrüsten

Moskau (dpa) - Knapp zwei Wochen vor der Präsidentenwahl will Kremlkandidat Wladimir Putin fast 600 Milliarden Euro zur Stärkung der Atommacht Russland ausgeben.

In den kommenden zehn Jahren sollen unter anderem 400 Interkontinentalraketen und 600 Kampfflugzeuge sowie 2300 Panzer und 20 U-Boote im Gesamtwert von 23 Billionen Rubel angeschafft werden. Das schrieb der 59 Jahre alte Regierungschef vor der Abstimmung am 4. März in einem Artikel für die Tageszeitung «Rossijskaja Gaseta» (Montag). Russland reagiere mit der Aufrüstung auch auf Pläne der USA und Nato für einen Raketenabwehrschirm, den das Riesenreich als Bedrohung ansieht.

«Unsere Sicherheit kann nur garantiert sein, wenn das Land wirklich stark wird», betonte Putin. Er zog eine Parallele zum Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion: Russland werde eine «Wiederholung der Tragödie von 1941» nicht zulassen, als das Land «mangelnde Bereitschaft mit riesigen menschlichen Verlusten» habe bezahlen müssen. Moskau könne sich bei der Konfliktlösung nicht auf Diplomatie verlassen, unterstrich der Regierungschef. «Wir dürfen andere (Länder) nicht mit unserer Schwäche in Versuchung führen.» In dieser Frage könne es nicht «zu viel Patriotismus» geben.

Bei Experten stieß Putins bereits sechster «Programmartikel» vor der Wahl auf Skepsis. Die Rohstoffgroßmacht könne auch bei steigenden Einnahmen aus dem Ölexport ein solch ehrgeiziges Rüstungsprogramm kaum finanzieren, sagte etwa Konstantin Makijenko vom Analysezentrum für Strategien und Technologien der Agentur Interfax.

Russland müsse eine neue moderne und mobile Armee schaffen und bei allen Militärtechnologien wieder einen Spitzenplatz einnehmen, forderte Putin. Moskau werde weiter Rüstungstechnik im Ausland kaufen - allerdings vorrangig, um Zugang zu moderner Technik zu bekommen. «Das Anschaffen fortgeschrittener Technologien ist notwendig und gehört weltweit zur Praxis.»

Die Zahl der Soldaten solle sich bis 2017 auf eine Sollstärke von einer Million einpendeln, davon 700 000 Offiziere und Berufssoldaten, betonte der Präsidentenkandidat. Er schloss den Einsatz der Streitkräfte zur Verteidigung von Rohstoffen nicht aus. Russland hatte wiederholt angekündigt, etwa seine Grenztruppen in der Arktis zu verstärken, um seine dortigen Ressourcen zu schützen. In der Arktis werden riesige Vorräte an Öl, Gas und Edelmetallen vermutet.

Wahlen / Verteidigung / Russland
20.02.2012 · 16:42 Uhr
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