Kontroverse um Entlassung der Statistikchefin: Trumps Schritt in der Kritik
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Erika McEntarfer, die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, zu entlassen, sorgt in den Vereinigten Staaten für erhebliche Diskussionen. Trumps Wirtschaftsberater, Kevin Hassett, rechtfertigte diesen umstrittenen Schritt und betonte gegenüber NBC News, dass eine Serie von Revisionen bei Arbeitsmarktzahlen als Beweis für Manipulationen diene. Zwar blieben konkrete Beweise aus, dennoch sieht Hassett in den Überarbeitungen handfeste Anhaltspunkte.
Die Entlassung erfolgte kurz nach der Veröffentlichung überraschend schwacher Arbeitsmarktdaten, die deutliche Schwächen im US-Arbeitsmarkt aufzeigten. Für Mai und Juni wurden die bisherigen Stellenschätzungen um insgesamt 258.000 nach unten korrigiert – ein vergleichsweise ungewöhnlich hoher Wert, auch wenn entsprechende Anpassungen üblicherweise erfolgen.
Es formierte sich rasch Kritik an Trumps Entscheidung. William Beach, ein von Trump selbst ernannter, früherer Chef des Statistikamtes, kritisierte den Vorgang scharf und sprach auf der Plattform X von einer "völlig unbegründeten" Handlung. Er warnte vor einem gefährlichen Präzedenzfall, der die Unabhängigkeit und Integrität der statistischen Aufgaben bedrohe. Beach hob hervor, dass die Zahlen von einem großen Team aus erfahrenen Fachleuten erstellt werden und die Amtsführung keinen Einfluss auf die Ergebnisse habe.
Senator Chris Murphy von den Demokraten verurteilte Trumps Entlassungserlass als weiteren autoritären Schritt, der Wahrheit durch Propaganda ersetzen könnte. Der Vergleich mit taktischen Schritten der ehemaligen Sowjetunion unterstreicht seinen ernsten Vorbehalt gegenüber Trumps Vorgehen.

