Konjunkturpessimismus durchdringt den Mittelstand
Die Zuversicht kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland auf eine baldige konjunkturelle Belebung hat merklich nachgelassen. Einer aktuellen Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zufolge, die rund 1250 mittelständische Unternehmungen umfasste, hat sich die Stimmungslage im Frühjahr weiter eingetrübt. Patrik-Ludwig Hantzsch, Chefökonom bei Creditreform, konstatierte, dass die Aussichten so düster seien wie seit der Weltfinanzkrise nicht mehr. Insbesondere herrsche eine tiefgreifende Skepsis hinsichtlich der Geschäftserwartungen, die auf einem 15-Jahres-Tief liegen.
Als Hauptgründe für den Stimmungsdämpfer werden eine schwächelnde Baukonjunktur sowie eine rückläufige Industrieproduktion angeführt. Darüber hinaus empfinden mehr als drei Viertel der Befragten eine Zunahme an bürokratischen Hürden als belastend. Trotz der abflauenden Inflationsraten haben die Unternehmen bisher keinen positiven Wendepunkt wahrgenommen, wie Hantzsch verdeutlicht.
Bereits in der Winterperiode ließen sich Signale einer Abschwächung erkennen. Mit 31,7 Prozent überwogen die Unternehmen mit negativer Umsatzentwicklung; lediglich 23,9 Prozent berichteten von Umsatzwachstum. Die schwache Konjunktur wirkt sich auch negativ auf den Arbeitsmarkt aus: Ein Rückgang der Beschäftigtenzahlen wurde von 18,5 Prozent der Befragten gemeldet, wohingegen nur 18,0 Prozent ihren Personalbestand aufstockten. Laut Hantzschs Einschätzung ist dies ein Indiz dafür, dass das Beschäftigungswachstum im Mittelstand eine Zäsur erlebt – ein Umstand, der als Alarmzeichen für den Arbeitsmarkt zu werten ist. (eulerpool-AFX)