Kolumbien setzt diplomatische Beziehungen zu Israel aus
In einer unerwarteten Wendung der diplomatischen Verhältnisse hat der kolumbianische Staatschef Gustavo Petro die Aussetzung der Beziehungen zu Israel verkündet. In einer leidenschaftlichen Rede anlässlich des Tags der Arbeit rügte Petro die israelische Regierung für ihr Vorgehen gegenüber Palästina als 'völkermörderisch'. Dies äußerte er vor einem Publikum von Zehntausenden auf dem zentralen Platz der Hauptstadt, der Plaza de Bolívar. Mit starken Worten unterstrich er die Tragweite des Konflikts: 'Wenn Palästina stirbt, stirbt die Menschheit.' Die diplomatische Kehrtwende soll mit sofortiger Wirkung ab dem Folgetag ihre Gültigkeit erlangen.
Petro, ein Politiker des linken Spektrums, hatte Israel bereits in der Vergangenheit kritisiert und mit einer Beendigung der diplomatischen Verbindungen geliebäugelt. Im besonderen Fokus stand dabei die Kritik am Handeln der israelischen Streitkräfte, welches er mit den Taten des nationalsozialistischen Deutschlands gleichgestellt und den Gazastreifen mit historischen Stätten des Holocausts verglichen hatte. Dies rief Reaktionen seitens des israelischen Außenministeriums hervor, welche bereits damals mit einer Einstellung sicherheitsrelevanter Exporte an Kolumbien antworteten. Israel zählte bislang zu den maßgeblichen militärischen Ausrüstern Kolumbiens im Kampf gegen Guerillabewegungen. (eulerpool-AFX)