Keine Möbel aus Tropenholz kaufen – warum eigentlich?

Ein hochwertiges Möbelstück muss nicht nur gut aussehen. Es soll auch widerstandsfähig und langlebig sein. Tropenholz ist daher für viele die erste Wahl. Denn es ist nicht nur robust, sondern auch vergleichsweise preiswert. Die günstigen und hochwertigen Möbel kommen aber mit einem Preisschild, dass für die meisten unsichtbar ist – denn hier tragen sowohl die Umwelt, als auch die Produktionsländer die Rechnung.
Möbelstücke aus Tropenholz immer unbeliebter
In den vergangenen Jahrzehnten ist unter Verbrauchern ein Trend zum Umweltbewusstsein zu entdecken. Sie informieren sich vor dem Kauf von Waren ausgiebig über deren Ursprung. Nachhaltige Materialien stehen besonders im Mittelpunkt. Möbelhäuser haben bereits auf die Nachfrage der Kunden reagiert. So bietet zum Beispiel das Online-Möbelhaus Livingo eine Reihe von speziellen Kategorien wie die der Kunststoffschränke an. Solche Angebot erlauben es dem Verbraucher, gezielt nach Produkten ohne Tropenholz zu suchen.
Warum sind Tropenholzmöbel so günstig?
Tropenhölzer stammen häufig aus Ländern, in denen es nur geringe Regulierungen für den Anbau und das Roden von Wäldern gibt. Hinzu kommt, dass die Arbeitskraft vor Ort sehr gering vergütet wird. Eigenständige Bauern, die ihr Holz zu fairen Preisen verkaufen möchten, werden oft von großen industriellen Firmen aufgekauft oder derart unterboten, dass es kaum möglich ist, die eigene Farm zu halten. Der Kauf von Möbeln aus Tropenholz wird damit auch zu einer sozialen Gewissensfrage.
Tropenholz wird natürlich nicht nur für den Bau von Möbeln verwendet:
- Türen
- Fensterrahmen
- Fußböden
Und in all diesen Zweigen ist heute zum Glück ein Wandel in die richtige Richtung zu sehen.
Was genau ist Tropenholz?
Es gibt eine Reihe von tropischen Hölzern. Zu den bekanntesten zählen wohl Teak, Mahagoni und Palisander. Diese Holzarten sind einheimisch in den subtropischen Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Ein Teil dieses Holzes wird in hochwertigen Möbelstücke verarbeitet. Solche Angebote stammen oft aus kontrolliertem und legalem Holzanbau. Viele Firmen schaffen vor Ort außerdem faire Arbeitsbedingungen für die Einheimischen.
Unabhängig davon, wer die Bäume fällt – die weltweit noch immer sehr starke Nachfrage nach Tropenholz-Produkten bringt hohen Druck auf die tropischen Wälder. Es kommt nicht nur zu einer Rodung in hohem Maße, auch muss Platz für Transportwege und Produktionsstätten geschaffen werden.
In diesem Zusammenhang ist die Umweltbelastung enorm. Es ist davon auszugehen, dass täglich Pflanzenarten und Tierarten durch die Rodung der tropischen Regenwälder komplett ausgerottet werden. Experten gehen auch davon aus, dass rund ein Drittel der gefällten Bäume dabei niemals für den Tropenholz-Handel verwendet wird, sondern lediglich aus dem Weg geräumt, damit die wertvollen Holzarten zugänglich sind.
Illegaler Handel mit Tropenholz – so ist er zu erkennen
Die Länder vor Ort haben das Problem der Massenrodung bereits erkannt. Daher gibt es immer strengere Auflagen für den Abbau von Tropenhölzern. Leider treibt die hohe Nachfrage viele Hersteller dazu, dass die Hölzer illegal abgeholzt werden. Innerhalb der EU stammen etwa 20 Prozent aller Tropenholzmöbel aus illegalem Anbau. Außerhalb der EU sind die Zahlen oft erschreckend höher.
Um der sogenannten „Tropenholz-Mafia“ entgegenzuwirken, hat das EU-Parlament im Jahr 2013 eine spezielle Holzhandelsverordnung erlassen. Seither sind der Import und der Handel mit illegalen Tropenhölzern offiziell untersagt und mit hohen Strafen belegt.
Beim Kauf genau hinschauen
Wer vermeiden möchte, Tropenholz zu kaufen, der sollte beim Einkauf genau hinschauen. Denn nicht immer sind die Holzarten der Möbel klar benannt. Zusätze wie Hartholz, Edelholz oder Plantagenholz können ein Indikator dafür sein, dass es sich um ein Tropenholz handelt. Darüber hinaus sollte man die Benennungen der bekanntesten Tropenhölzer kennen:
- Mahagoni
- Bangkirai
- Bongossi
- Meranti
- Akazie
- Balau
Einheimische Hölzer wie Eiche sind eine gute Alternative zu Tropenhölzern. Darüber hinaus gibt es auch immer mehr alternative Materialien für Möbel: Metall, Kunststoff und sogar Papier gehören zu den Trendmaterialien, die umweltschonend und langlebig sind.

