Johnson & Johnson erwägt Verkauf seines Schlaganfallgeschäfts für über eine Milliarde Dollar
Johnson & Johnson (J&J) will sein Geschäft mit Schlaganfall-Behandlungsgeräten veräußern und strebt dabei eine Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar an. Damit setzt der US-Pharmakonzern seine Bemühungen fort, die Medizintechniksparte neu auszurichten und zu stärken, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.
Das Unternehmen aus New Jersey hat über Berater potenzielle Private-Equity- und strategische Käufer für Cerenovus angesprochen, einen Hersteller chirurgischer Geräte zur Schlaganfallbehandlung. Laut informierten Kreisen könnte der Verkaufserlös zwischen einer und 1,5 Milliarden Dollar liegen. Die Gespräche befinden sich noch in einer frühen Phase, und J&J könnte sich letztlich auch gegen einen Verkauf entscheiden. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme zu „Marktgerüchten oder Spekulationen“ ab.
Die Medizintechniksparte von J&J erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 31,8 Milliarden Dollar und trägt damit maßgeblich zu den Gesamterlösen des Konzerns in Höhe von 88,8 Milliarden Dollar bei. Mit einer Marktkapitalisierung von 375 Milliarden Dollar ist J&J der zweitgrößte Pharmakonzern weltweit.
In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen über 30 Milliarden Dollar in Zukäufe von Medizintechnikunternehmen investiert, darunter der Kauf des Herzpumpenherstellers Abiomed für 16,5 Milliarden Dollar Ende 2022 und die Übernahme von Shockwave Medical, einem Spezialisten für arterielle Verschlusskrankheiten, für 13,1 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.
Erst im Januar gab J&J zudem die größte Biotech-Übernahme seit über einem Jahr bekannt: Für 14,6 Milliarden Dollar übernimmt das Unternehmen Intra-Cellular Therapies, einen Entwickler von Neuroscience-Therapien. Analysten von Jefferies heben hervor, dass J&J über eine der höchsten Bar- und Schuldenkapazitäten für Akquisitionen im Sektor verfügt.
Das Unternehmen hat seine Struktur in den vergangenen Jahren stark verschlankt. Nach der Ausgliederung des Konsumgütergeschäfts unter der Marke Kenvue zog sich J&J 2023 vollständig aus diesem Bereich zurück. Die geplante Veräußerung von Cerenovus würde die Neuausrichtung der Medizintechniksparte weiter vorantreiben.