Jetzt kommt der KI-Blindenstock! „Glide“ bremst, lenkt und spricht mit seinem Nutzer
Dieser Blindenstock bremst und spricht mit seinem Nutzer, wenn sich etwas im Weg befindet. Er lenkt den blinden Menschen um Hindernisse herum und warnt sogar vor Hindernissen in Kopfhöhe. Im nächsten Frühling soll das Gerät auf den Markt kommen, allerdings zunächst nur für Vorbesteller. Was ist dran?

Optisch ein Mix aus Blindenstock und Staubsauger
Das Start-up Glidance möchte mit seinem KI-Hilfsgerät das Leben blinder Menschen verbessern. Dafür entwickelte das Team Glide, ein Gerät, das aussieht wie eine Mischung aus Blindenstock und Staubsauger. Es fährt auf zwei 7,5-Zoll-Gummirädern und verfügt an der vorderen Unterseite über eine Stoßstange. Der Schaft ist teleskopierbar und lässt sich so auf die persönliche Körpergröße justieren. Der Anwender hält seinen Blindenstock mit einer Hand am ergonomischen Griff und kann, wenn nötig, das 3,5 kg leichte Hilfsmittel relativ einfach hochheben.
In den Modi »Navigation« und »Freestyle« nutzbar
Die moderne Art des Blindenstocks führt seinen Menschen sowohl mit verbalen als auch mit physischen Signalen durch die Straßen. Es verfügt über eine stereoskopische Tiefenkamera mit einer Reichweite von 15 Metern, Nahbereichssensoren zur Erkennung von Hindernissen und Abstürzen, ein Mikron, einen Lautsprecher sowie über eine haptische Rückmeldungseinheit. Am Griff hat der Nutzer Zugriff auf eine Tastensteuerung. Zwei Modi stehen zur Auswahl: Navigation und Freestyle. Letzterer soll der Hauptmodus sein, den die Techniker derzeit aktiv weiterentwickeln.
Die Navi-Funktion soll über eine Plattform wie Google Maps laufen – oder alternativ über eine vorprogrammierte Karte, die der Anwender durch Begehen seiner individuellen Routen passend einrichten kann. Im Freestyle-Modus geht der Nutzer einfach ohne Karte oder Navi seiner Wege und der Glide sorgt dabei für seine Sicherheit. Dabei drehen sich die Räder frei und passen sich somit automatisch der Gehgeschwindigkeit an. Falls der Benutzer nach rechts ausweichen muss, lenkt das Gerät in die entsprechende Richtung oder es führt bei versperrtem Weg eine sanfte Bremsung durch. Dabei kann die KI sich verbal äußern und vor Hindernissen warnen, ob nun am Boden oder in Kopfhöhe.
Kostenpunkt: rund 1.499 US-Dollar
Aktuell führt das Entwicklerteam Beta-Tests in der Umgebung von Seattle durch. Im Rahmen der kontrollierten Markteinführung soll der Glide 1.499 Dollar kosten. Hinzu kommt eine Monatsgebühr von 30 Dollar für Software-Upgrades und die Wegfindungs-KI-Software.
Quelle: newatlas.com

