Je eher, desto besser: Die private Altersvorsorge

Das waren noch Zeiten, als man sich in jungen Jahren keine Gedanken um die Altersvorsorge machen musste. Lange vorbei. Die gesetzliche Rentenversicherung, in die wir jahrzehntelang brav einzahlen, deckt heute nur noch das Allernötigste ab. Wer im Alter keine großen Einschnitte machen möchte, was seinen Lebensstand betrifft, muss privat vorsorgen. Und damit möglichst früh beginnen.
Staatlich geförderte versus private Altersvorsorge
Wer bereits früh feste Beträge zur Seite legt, und seien sie auch noch so klein, profitiert später. Schon 20 bis 100 Euro im Monat machen einen Unterschied bei der Rente aus! Selbst spät mit der Altersvorsorge zu beginnen, ist besser, als überhaupt nicht zu sparen. Zunächst sollte man staatlich geförderte Vorsorgemaßnahmen in Betracht ziehen: Eine Riester-Rente oder eine betriebliche Altersvorsorge hilft, um der Altersarmut vorzubeugen. Nachteil der staatlich geförderten Modelle ist eine mangelnde Flexibilität. Vorteil: Sie erhalten die Rentenzahlungen bis zum Lebensende. Eine sinnvolle Alternative sind private Rentenversicherungen oder Fonds- und Banksparverträge. Die allein stellen allerdings keine lebenslange Rente dar: Wenn das eingezahlte beziehungsweise erwirtschaftete Geld erschöpft ist, ist Schluss. Derlei Fonds- und Banksparverträge eignen sich daher eher als Zusatzversicherung. Am sinnvollsten erscheinen also Mischformen aus den verschiedenen Modellen. Ihre persönliche Versorgungslücke können Sie hier berechnen.
Die drei Säulen der Rente
Finanzberater, auch die Experten des Hamburger Unternehmens Tecis, haben eine Faustregel: Die optimale Altersvorsorge besteht aus drei Teilen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass der gewohnte Lebensstandard gehalten werden kann.
Den ersten Teil bildet die Grundversorgung, sprich die gesetzliche Rente.
Als zweiter Teil kommt die Zusatzversorgung hinzu – etwa in Form eines Riester-Vertrags und auch einer betrieblichen Altersvorsorge.
Der dritte Teil schließlich lässt sich durch eine private Rentenversicherung, Investmentfonds und Ähnliches abdecken.
Außerdem sollten Sie gegen die Lebensrisiken Krankheit und Berufsunfähigkeit versichert sein. Eine Haftpflichtversicherung sollte selbstverständlich sein.
Kapital-Lebensversicherung hat an Attraktivität verloren
In der Vergangenheit gehörte die Kapital-Lebensversicherung zu den beliebtesten Vorsorgeformen – als Geldanlage wie auch als klassische Altersvorsorge. Nach einer Gesetzesreform wird aber jede ab 2005 abgeschlossene Versicherung bei Auszahlung mit 50 Prozent besteuert. Den Steuervorteil erhalten nur noch Menschen über 60 Jahre, deren Vertrag bereits seit mindestens zwölf Jahren besteht. Das hat die Kapital-Lebensversicherung erheblich an Attraktivität einbüßen lassen.

