Israel weist Völkermord-Vorwurf Südafrikas zurück
Vizekanzler Robert Habeck äußerte sich am Donnerstag bei einem Besuch der israelischen Stadt Sderot zum Völkermord-Vorwurf Südafrikas gegen Israel. Der Grünen-Politiker findet den Vorwurf unfassbar und kann ihn nicht nachvollziehen. Er betonte jedoch, dass er Mitgefühl für die Menschen im Gaza-Streifen empfinde, die unter der 'fürchterlichen Auseinandersetzung' leiden würden. Habeck sprach von einer gezielten Auslöschung von Ethnien oder religiösen Gemeinschaften, die beim Völkermord stattfinden würde. Er betonte jedoch, dass die israelische Armee nicht auf Zivilisten abziele und nicht nach Gaza ziehe, um Kinder zu ermorden oder Frauen zu vergewaltigen. Der Unterschied sei, dass die Hamas ohne Rücksicht auf Verluste so viele Menschen wie möglich töten wolle.
In Den Haag begann am Donnerstag die erste Anhörung zur Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof. Südafrika versucht nachzuweisen, dass Israel die Absicht habe, die Palästinenser zu vernichten. Israel weist diesen Vorwurf energisch zurück.
Seit Beginn der israelischen Militäreinsätze wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 23.357 Menschen getötet. Israel verteidigt seine Maßnahmen als Selbstverteidigung nach den blutigen Angriffen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet und etwa 250 Israelis entführt, von denen etwa die Hälfte mittlerweile freigelassen wurden. (eulerpool-AFX)