Israel weist Mordvorwürfe gegen Mossad zurück

Jerusalem/Berlin (dpa) - Israel hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach der israelische Geheimdienst Mossad hinter der Ermordung eines ranghohen Hamas-Funktionärs in Dubai steckt und dafür fremde Identitäten benutzt habe.

Es sei nicht in Ordnung, dass man es für selbstverständlich halte, dass Israel oder der Mossad die Pässe oder Identitäten britischer Bürger benutzt hätten, sagte Außenminister Avigdor Lieberman am Mittwoch. Dies könne auch ein anderer Geheimdienst oder ein anderes Land gewesen sein.

Die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate verdächtigen zehn Männer und eine Frau, die mit gefälschten Pässen nach Dubai eingereist waren. In einem Fall nutzten die Täter die Identität eines Mannes mit deutschem Pass, wie es hieß. Michael Bodenheimer entpuppte sich nun aber als streng religiöser amerikanischer Jude. Er lebt nach israelischen Medienberichten in Bnei Brak, einem Vorort von Tel Aviv, und besucht dort eine Religionsschule. Die Familie gab an, mit Politik nichts zu tun zu haben.

Der deutsche Bundesnachrichtendienst BND wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorgängen äußern. Das Bundeskriminalamt ist nach den Worten einer Sprecherin als Zentralstelle der deutschen Polizei gegenüber Interpol mit dem Fall befasst. «Wir stehen im Informationsaustausch mit der Polizei in Dubai», sagte sie.

Andere Betroffene, sechs auf der Täterliste stehende Briten, leben seit Jahren in Israel. Sie beteuerten ihre Unschuld und reagierten verärgert und empört auf den Diebstahl ihrer Identität. Einer der Männer äußerte sich besorgt, dass er und seine Familie Opfer eines Vergeltungsanschlags werden könnten.

Der britische Premierminister Gordon Brown kündigte am Mittwoch eine vollständige Untersuchung in der Affäre um die gefälschten Reisepässe an. Vor weiteren Erklärungen müsse geprüft werden, was, wie und warum geschehen sei, sagte Brown dem Londoner Radiosender LBC. Brown äußerte sich angesichts von Forderungen, den israelischen Botschafter ins Außenministerium einzubestellen, damit sich dieser zu Vorwürfen äußere, dass der Mossad hinter dem Attentat stehe.

Nach Angaben israelischer Medien soll der getötete Al-Mabhuh Waffenlieferungen in großem Stil in den von der der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen organisiert haben. Allerdings soll sich Al-Mabhuh auch viele Feinde in der arabischen Welt, darunter in Ägypten und Jordanien, gemacht haben.

Konflikte / VAE / Nahost
17.02.2010 · 15:54 Uhr
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