Eskalation in Nahost

Iran greift US-Stützpunkt an - Trump: waren vorgewarnt

23. Juni 2025, 23:13 Uhr · Quelle: dpa
Nahostkonflikt - Katar
Foto: Planet Labs PBC/Planet Labs PBC/AP/dpa
Ziel des iranischen Angriffs war der US-Stützpunkt Al-Udeid in Katar.
Der Iran greift einen US-Stützpunkt in Katar an, nach Ansicht von US-Präsident Trump ist es eine «sehr schwache» Attacke. Er fordert nun Frieden in der Region - und dankt den Iranern sogar.

Washington (dpa) - Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen den größten US-Militärstützpunkt im Nahen Osten angegriffen - vorher aber die USA gewarnt. Dafür danke er dem Iran, es habe keine Verletzten oder Tote gegeben, schrieb US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er bezeichnete Teherans Vergeltungsangriff als «sehr schwache Antwort» auf das US-Bombardement von drei iranischen Atomanlagen am Wochenende. 

Der Iran hatte vor Trumps Nachricht den US-Militärstützpunkt Al-Udeid in Katar mit mehreren Raketen angegriffen. Dem Golfemirat zufolge vereitelte die Luftabwehr den Angriff am Montagabend und fing die Raketen ab.

Trump schrieb, vielleicht könne der Iran jetzt zu Frieden und Harmonie im Nahen Osten übergehen - er werde Israel mit Nachdruck ermuntern, das ebenfalls zu tun. Israel führt seit gut zehn Tagen Krieg gegen den Iran. 

US-Präsident: «Kaum» Schäden bei dem Angriff

Trump zufolge wurden 13 iranische Raketen von der Raketenabwehr abgefangen, eine weitere sei in eine ungefährliche Richtung geflogen, weswegen sie nicht abgeschossen worden sei. Es habe bei dem Angriff, «den wir erwarteten», «kaum» Schäden gegeben.

Die Iraner hätten mit dem Angriff auf den US-Stützpunkt in Katar nun ihre Vergeltung geübt und es werde hoffentlich keinen weiteren «Hass» geben, schrieb Trump. Das Wort «Hass» setzte er dabei in Großbuchstaben. In einem weiteren Post schrieb Trump in Großbuchstaben: «Gratuliere, Welt, es ist Zeit für Frieden.»

Die USA hatten am Wochenende die iranischen Urananreicherungsanlagen in Fordo und Natans mit bunkerbrechenden Bomben angegriffen. Auch eine Nukleareinrichtung in Isfahan wurde bombardiert.

Die iranische Regierung verurteilte die Luftschläge als völkerrechtswidrig. Kurz vor dem Vergeltungsschlag gegen den US-Stützpunkt in Katar hatte Irans Präsident Massud Peseschkian auf X noch einmal erklärt, man werde «die Aggression gegen den Iran nicht unbeantwortet lassen».

Zahlreiche US-Stützpunkte im Nahen Osten

Das US-Militär unterhält zahlreiche Stützpunkte rund um den Persischen Golf. Sie liegen Luftlinie nur wenige Hundert Kilometer vom Iran entfernt und galten als potenzielle Angriffsziele. In der Region sind rund 40.000 US-Soldatinnen und Soldaten stationiert. 

Al-Udeid ist einer der wichtigsten US-Stützpunkte in der Region. Dort sind Berichten zufolge normalerweise rund 10.000 Soldaten und ziviles Personal stationiert. Al-Udeid ist auch die Kommandozentrale des US-Militärs in der Region. 

Beobachter: Symbolische Vergeltung des Irans

Die Art des Gegenschlags des Irans - sollte er mit dieser Aktion abgeschlossen sein - erweckt den Eindruck, dass Teheran nicht an einer weiteren Eskalation gelegen ist. Beobachter bewerteten den Angriff als symbolisch. Er sei als wohlüberlegter Schritt geplant gewesen und spiegele Irans eigene Sorgen und Grenzen wider, schrieb der Iran-Experte Hamidreza Azizi auf X. Teheran habe auch auf innenpolitischen Druck reagieren und die eigene Glaubwürdigkeit wiederherstellen müssen.

Bereits vor dem Angriff hatte der iranische Generalstabschef gesagt, man werde «auf diesen amerikanischen Fehler» im Verhältnis zur Aggression reagieren. Danach hieß es in einer Erklärung des iranischen Nationalen Sicherheitsrats, dass die Zahl der eingesetzten Raketen «exakt der Anzahl der Bomben, die die USA bei ihrem Angriff auf Irans Nuklearanlagen verwendet hatten», entsprach.

Erinnerungen an 2020

Schon im Jahr 2020 hatte der Iran einen US-Stützpunkt im Irak mit Raketen angegriffen, nachdem Trump den mächtigen General Ghassem Soleimani, Kommandeur der Auslandseinheit der Revolutionsgarden, töten ließ. Damals hatte der Iran den Irak vorgewarnt, bevor er ballistische Raketen auf den amerikanischen Stützpunkt abfeuerte.

Seit der Islamischen Revolution 1979 gelten die USA als Erzfeind der iranischen Führung. Noch im selben Jahr besetzten Studenten die US-Botschaft in Teheran, was damals zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte. Viele Millionen Iraner wünschen sich hingegen bessere Beziehungen zum Westen und lehnen die Staatsführung seit Jahrzehnten ab.

Weitere Staaten schlossen vorübergehend Luftraum

Nach dem Angriff schlossen auch die Golfstaaten Bahrain und Kuwait über mehrere Stunden ihre Lufträume. Das bahrainische Verkehrsministerium nannte die vorübergehende Aussetzung des Luftverkehrs im Luftraum des Königreichs eine Vorsichtsmaßnahme.

Krieg / Konflikte / Militär / USA / Katar / Iran / Israel
23.06.2025 · 23:13 Uhr
[10 Kommentare]
Johann Wadephul am 11.07.2025
Berlin/Budapest - Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat erneute Gespräche mit der ungarischen Regierung über die in Ungarn inhaftierte Maja T. angekündigt. "Wir werden in dieser Sache kommende Woche erneut in Ungarn vorstellig werden", sagte Wadephul dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Zunächst gehe es darum, Haftverbesserungen zu erreichen. "Unsere Bemühungen setzen wir intensiv fort", so […] (00)
vor 10 Minuten
Damon Albarn hat seine 'Niederlage' gegen Oasis eingestanden.
(BANG) - Damon Albarn hat seine "Niederlage" gegen Oasis eingestanden. Der 57-jährige Sänger und seine Band Blur lieferten sich in den 1990er Jahren eine heftige Rivalität mit den 'Live Forever'-Hitmachern – die im sogenannten 'Battle of Britpop' gipfelte, als beide Gruppen 1995 Singles in derselben Woche veröffentlichten. Blur landete damals mit 'Country House' auf Platz eins vor 'Roll With It' […] (00)
vor 14 Stunden
Interview mit BSI-Präsidentin Plattner
Berlin (dpa) - Nach etlichen Verzögerungen will die Bundesregierung die von der Europäischen Union beschlossenen Regeln für den Schutz wichtiger Anlagen und Unternehmen vor Cyberangriffen bis Anfang 2026 gesetzlich verankern. «Das Bundesinnenministerium treibt dieses Thema im Moment mit Hochdruck voran», sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia […] (00)
vor 3 Stunden
Final Fantasy 17: Kommt nach dem Clair Obscur-Hype die große Kampf-Revolution?
Square Enix hat mit Final Fantasy 16 zuletzt auf Action gesetzt – und dabei nicht nur Lob geerntet. Viele Fans sehnen sich nach der klassischen rundenbasierten Formel zurück. Ein Hoffnungsschimmer? Der Erfolg von Clair Obscur: Expedition 33, das auf genau diesen Retro-Charme setzt. Nun hat sich Serien-Produzent Naoki Yoshida zu Wort gemeldet und liefert interessante Einblicke in die Ausrichtung […] (00)
vor 16 Minuten
Nächster «One Piece»-Film läuft schlecht
Im Anschluss wurde die Anime-Serie «Frieren» ausgestrahlt, die ebenfalls keine Bäume ausriss. Der Fernsehsender ProSieben Maxx sendete am Freitagabend Anime-Filme. Seit Mitte April werden die zahlreichen «One Piece»-Filme ausgestrahlt, von den zehn Spielfilmen liefen drei bei den Umworbenen über dem Senderschnitt. Jetzt wiederholte der Sender One Piece: Heart of Gold von Regisseur Tatsuya Nagamine und Autor Tsutomu Kuroiwa. Auf dem 20.15-Uhr- […] (00)
vor 1 Stunde
FIFA Club-Weltmeisterschaft - Pressekonferenz
East Rutherford (dpa) - Luis Enrique vergisst bei allen Lobeshymnen auf seine aktuelle Arbeit und den herausragenden Erfolg mit Paris Saint-Germain nicht, wie schnell vergänglich der Ruhm im Profi-Fußball sein kann. «Schaut auf Pep (Guardiola). Manchester City war das beste Team der vergangenen Jahre. Und dann haben sie in dieser Saison ein paar Spiele verloren», sagte der 55 Jahre alte Spanier kurz vor dem Finale der Club-WM gegen den FC […] (00)
vor 1 Stunde
50 Prozent Zoll auf Brasilien – Trump erklärt den nächsten Wirtschaftskrieg
Ein Zoll, doppelt so hoch wie üblich – und doppelt so politisch Ohne Vorwarnung, ohne diplomatische Feinfühligkeit: Mitten in der Woche veröffentlicht Donald Trump einen neuen „Zollbrief“, der es in sich hat. 50 Prozent Einfuhrzoll auf Waren aus Brasilien, in Kraft ab 1. August. Damit trifft Trump nicht nur die größte Volkswirtschaft Südamerikas – sondern auch einen der wenigen verbliebenen […] (00)
vor 32 Minuten
Onco-Innovations: Positiver Newsflow setzt sich fort
Monheim am Rhein, 11.07.2025 (PresseBox) - Onco-Innovations Ltd. (ISIN: CA68237C1059 / WKN: A3EKSZ), Onco oder das Unternehmen, freut sich, die Ernennung von Dr. Islam Mohamed zum Chair des Scientific and Clinical Advisory Board des Unternehmens bekannt zu geben. Diese Ernennung spiegelt das Engagement des […] (00)
vor 14 Stunden
 
Ukraine-Krieg - Wolhynien
Kiew (dpa) - Russland hat in der Nacht erneut die Ukraine angegriffen und dabei insbesondere im […] (01)
Jens Spahn in Unions-Fraktionssitzung (Archiv)
Berlin - Im Streit um die Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf zur Richterin am […] (01)
Weidel gegen Merz: Die Generaldebatte als Lehrstück politischer Zerreißprobe
"Das ist Volksverdummung!" – kaum ein Satz hallte im Bundestag lauter nach als dieser Ausruf von […] (03)
Carola Rackete geht, das politische Drama bleibt
Die erste Personalie der Legislaturperiode, die europaweit Schlagzeilen macht, ist ein Abgang. […] (00)
Dolly Parton
(BANG) - Dolly Parton verriet, dass sie nach dem Tod ihres Mannes Carl Dean ihre neue Musik […] (00)
Deutschland ist beim Selfmade-Reichtum weltweit das Schlusslicht
Ein Vermögen erben statt schaffen In einem globalen Vergleich, der aufhorchen lässt, belegt […] (00)
Philips Evnia 27M2N3800A – Speed oder Schärfe … Für jedes Game das passende!
Philips präsentiert mit dem neuen 68,58 cm (27”) Evnia 27M2N3800A einen Premium-Gaming-Monitor […] (00)
LaCinetek startet Schwerpunkt ‚Liebe im Film‘
Der französische Anbieter hat zahlreiche Filmklassiker und Art-House-Filme im Programm. Zehn Jahre nach […] (00)
 
 
Suchbegriff