Iran: Dramatischer Anstieg der Hinrichtungen im Jahr 2022
Im vergangenen Jahr hat die Islamische Republik Iran eine alarmierende Zunahme an vollstreckten Todesurteilen verzeichnet. Angaben der Vereinten Nationen zufolge wurden mindestens 975 Menschen hingerichtet — der höchste Wert seit 2015. Diese beunruhigende Zahl wurde von Nada Al-Nashif, der stellvertretenden UN-Menschenrechtskommissarin, bei der Darlegung eines aktuellen Berichts über die Situation im Iran bekanntgegeben.
Besonders erschreckend ist, dass mehr als die Hälfte dieser Urteile im Zusammenhang mit Drogendelikten vollstreckt wurden, während 43 Prozent auf Mordvergehen und 3 Prozent auf Sicherheitsvergehen entfielen. Zwei Prozent der Hinrichtungen standen im Zusammenhang mit Sexualstraftaten, und in mindestens vier Fällen wurden die Urteile öffentlich vollstreckt, was einmal mehr die Dringlichkeit internationaler Aufmerksamkeit unterstreicht.
Die Herausforderungen im Iran traten zuletzt auch nach der Hinrichtung eines Mannes hervor, der bei den weitreichenden Protesten im Herbst 2022 festgenommen wurde. Diese Proteste, die unter dem eindringlichen Motto "Frau, Leben, Freiheit" stattfanden, wurden von der islamischen Rechtsprechung mit besorgniserregender Härte geahndet. Amnesty International weist darauf hin, dass der Iran 2022 weltweit die zweithöchste Zahl an Hinrichtungen verzeichnete, direkt hinter China. Der globale Trend zeigt hingegen, dass die meisten Staaten die Todesstrafe mittlerweile abgeschafft haben, was den Iran weiter unter Druck setzen dürfte.