Investoren von SGL Group verspüren neuen Optimismus
Nach einer anfänglichen Skepsis bedingt durch eine verhaltene Prognose für das Jahr 2024, hat sich die Stimmung unter den Aktionären der SGL Group am Freitag im Laufe des Handelstages gewendet. Von einem Tagestiefststand erholte sich die Aktie des Kohlefaserspezialisten bis zum Mittag um beachtliche 13 Prozent, um sich bei einem Kurs von 6,755 Euro zu stabilisieren. Dieser Aufschwung verfehlte nur knapp das Jahreshoch und bewegte sich in der Nähe der aussagekräftigen 200-Tage-Linie.
Branchenbeobachter wie Henrik Paganetty von Jefferies weisen auf die abhängige Lage des Unternehmens hin – vor allem angesichts des Bedarfs der Halbleiterbranche, während die Nachfrage aus dem Windenergiesektor weiterhin verhalten bleibt. Diese Konstellation bildet die Basis für die vorsichtige Umsatzerwartung für das kommende Jahr, welche auf dem Niveau des Vorjahres angesiedelt wird.
Ein kleiner Rückgang gegen Ende des Handelstages verzeichnete die Aktie zwar, doch mit einem Schlusskurs von 6,50 Euro konnte sie sich immer noch um rund neun Prozent über ihrem Tagestief halten. Die Entwicklung am Freitag ermöglichte es der Aktie, die bisherigen Jahresverluste auszubügeln und auf ein Niveau zu gelangen, das dem Jahresende 2023 entspricht. Damit folgt die Aktie dem Muster des SDax, dessen Seitwärtsbewegung ihn im bisherigen Jahresverlauf ähnlich wie die SGL Group stagnieren lässt – im Gegensatz zum Dax, der beachtliche Gewinne vorweisen kann.
Im Rückblick auf die letzten zwölf Monate zeigt der SDax mit einem Plus von neun Prozent eine schwächere Performance als der Dax, welcher nahezu um zwanzig Prozent zulegte. In diesem Umfeld zählt die SGL Group mit einem Rückgang von fast neunzehn Prozent innerhalb eines Jahres zu den schwächeren Werten im SDax.
Mit einer Marktkapitalisierung von annähernd 800 Millionen Euro rangiert SGL im unteren Segment der im SDax geführten Unternehmen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt SGL in der Vergangenheit von Automobilherstellern, da Karbon als zukunftsträchtiges Material im Karosseriebau galt. Dies führte dazu, dass sowohl BMW als auch Volkswagen eine Beteiligung an SGL eingingen, wobei BMW aktuell 18 Prozent und Volkswagen 7 Prozent der Aktien halten. Mit über 27 Prozent ist die Milliardärin Susanne Klatten, die auch eine wesentliche Beteiligung an BMW aufweist, die größte Einzelaktionärin der SGL Group. Schillernde Übernahmegerüchte trieben den Aktienkurs in der Vergangenheit zeitweilig über die 40-Euro-Marke. (eulerpool-AFX)