Intel im Aufwind dank Gebeten und Fördergeldern?
Der frühere Intel-Chef Pat Gelsinger, der vor einer Woche seinen Posten räumte, ruft zu Gebeten und Fasten für die Angestellten des angeschlagenen Chipherstellers auf. In einem Beitrag auf der Plattform X verlautbarte der 63-Jährige am Sonntag, dass er jeden Donnerstag einen Gebets- und Fastentag abhält. Diese Woche lade er dazu ein, gemeinsam für die rund 100.000 Mitarbeiter von Intel zu beten. Der Belegschaft stünden schwierige Zeiten bevor, da die Bedeutung von Intel für die Zukunft der Branche und der USA immens sei.
Nach über 30 Jahren bei Intel, davon vier Jahre als CEO, trat Gelsinger am 1. Dezember von seinem Amt zurück. Der Chiphersteller sieht sich mit verstärkter Konkurrenz durch Unternehmen wie Nvidia und Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. konfrontiert. Gelsingers Abgang fällt in eine Phase eines vierjährigen Umstrukturierungsplans, der die Wettbewerbsfähigkeit von Intels Chipproduktion stärken soll.
Unterdessen übernehmen David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus interimistisch die Geschäfte als Co-CEOs, während der Verwaltungsrat die Suche nach einer dauerhaften Nachfolge energisch vorantreibt. Intel hat bereits Milliarden von der US-Regierung im Rahmen des CHIPS Acts erhalten, welches als Unterstützung für die Rückverlagerung der Halbleiterproduktion in die USA gedacht ist.
Nur eine Woche vor Gelsingers Rücktritt erhielt Intel knapp acht Milliarden Dollar aus dem CHIPS Act, was jedoch geringer ausfiel als ursprünglich erwartet, da im September ein Vertrag über drei Milliarden Dollar mit dem Verteidigungsministerium abgeschlossen wurde. Die großzügigen Subventionen sorgten jedoch für Kritik, denn anstatt die versprochenen Arbeitsplätze zu schaffen, reduzierte Intel im August die Belegschaft um 15 Prozent.
Experten hegen Bedenken über die staatlichen Gelder, die in das strauchelnde Unternehmen fließen, während der Aktienkurs von Intel seit Jahresbeginn um über 56 Prozent gefallen ist.

