Insolvenzstimmung trotz Wirtschaftsrezen: Unternehmen kämpfen mit Nachwirkungen der Pandemie
Die deutsche Unternehmenslandschaft zeigt sich weiterhin verletzlich, gezeichnet von den Folgeschäden der Coronavirus-Pandemie, der Belastung durch hohe Energiekosten und den Auswirkungen gestiegener Zinsen. Diese Faktoren tragen zu einer steigenden Zahl an Firmenpleiten bei, ein Trend, den das Statistische Bundesamt mit den neuesten Zahlen untermauert. Aktuelle Datenerhebungen belegen einen signifikanten Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2023, wobei von Januar bis November bereits ein Zuwachs von 23,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen ist; insgesamt 16.264 Insolvenzfälle wurden registriert, was besonders nach dem Auslaufen der staatlichen Corona-Sonderregelungen ins Gewicht fällt. Im Vergleich dazu wurden im Gesamtjahr 2022 insgesamt 14.590 Insolvenzen verzeichnet. Branchenexperten prognostizieren eine Fortsetzung dieser Entwicklung im laufenden Jahr, allerdings ohne Anzeichen für eine umfassende Pleitewelle. Frank Schlein, der Geschäftsführer des Finanzinformationsdienstes Crif, verweist darauf, dass die Mehrheit der deutschen Unternehmen trotz der Herausforderungen finanziell solide aufgestellt ist. Allerdings gibt er auch zu bedenken, dass ein Anstieg bei Großinsolvenzen eine Sogwirkung haben und weitere Insolvenzfälle nach sich ziehen könnte. Trotz der bestehenden Risiken signalisiert der Ausblick somit eine gewisse Resilienz im Unternehmenssektor, der sich nunmehr langsam von den vielschichtigen Krisenauswirkungen erholt. (eulerpool-AFX)