Immer noch Ungereimtheiten bei Windows 10-Aktivierung und Nutzung!

Windows 10: Eine Geschichte voller Missverständnisse! Windows 10 gilt als tolles Betriebssystem. Leistungsfähig, schnell und praktisch, aber auch sehr gesprächig, wenn nicht sogar hinterlistig und ungeklärt ist so manche Lizenzsituation!

Die offizielle Version von Windows 10 in all seinen Facetten ist seit Ende Juli auf dem Markt und hat wider Erwarten und trotz aller Unkenrufe einen Siegeszug hingelegt. Ganz unschuldig daran ist sicherlich nicht die Lizenzpolitik der Redmonder, denn innerhalb des ersten Jahres nach Erscheinen des neuen Betriebssystemsflagschiffs hat jeder legale Inhaber einer Windows 7- oder Windows 8-Lizenz die Option, kostenfrei auf Windows 10 umzusteigen, natürlich nur von Home zu Home, von Pro zu Pro usw. Leider gibt es aber immer noch schwere Ungereimtheiten, was den Erhalt einer erworbenen Lizenz und die Datensicherheit betrifft.

Wir alle kennen die Lizensierung der „alten“ Windowsversionen. Man hat einen Serialkey, also eine Seriennummer, die man während der Installation des Betriebssystems eingeben muss und danach hat sich die Thematik für den Endverbraucher erledigt. Bei manchen Herstellern ist selbst das nicht notwendig, denn beispielsweise DELL nutzt eine eigene Installationsroutine, bei der die Seriennummer des Betriebssystems im Bios integriert ist und während der Installation von Windows einfach ausgelesen und übernommen wird. Das hat sich bei Windows 10 nun schlagartig erledigt. Einer der störenden Punkte der neuen Lizensierung ist die Tatsache, dass Windows 10 sich nicht mehr nur nach der Seriennummer richtet, welche eigentlich nur noch festlegt, welche Windowsversion zu installieren ist, da alle Versionen gleich sind und nur anhand der Serial festgelegt wird, ob die Home, Pro oder Enterprise-Version genutzt werden soll. Windows 10 wird bei der Installation direkt mit der Hardware verknüpft und da liegt der Hase im Pfeffer.

Windows-10-Upgrade

Klären wir das anhand von praktischen Beispielen. Der User hat Windows Professional 8.1, 64Bit-Edition und kauft sich eine neue Windows 10-Edition. Es wird installiert, das Betriebssystem liest die komplette Hardware aus und verknüpft sich mit derselbigen. Nach drei Monaten stellt es sich heraus, dass der PC defekt ist und ein neues Motherboard eingebaut werden muss. Windows 10 verweigert den Dienst und man muss beim Microsoft-Support anrufen, was in der Regel nicht immer unproblematisch und aufwändig ist, um entweder eine neue Serial zu bekommen oder man schaltet die alte Serial am Registrierungsserver frei. Sehr nervig und unpraktisch, wie wir finden.

Jetzt kommen wir aber zu einem immer noch ungeklärten Problem, welches wohl die meisten User betrifft. In den letzten Jahren hatten alle User Windows 7 oder Windows 8 und es besteht die Möglichkeit, kostenfrei auf Windows 10 umzusteigen. Wohlbemerkt gilt das Angebot aber nur bis Ende Juli 2016, denn dann läuft die Frist des kostenfreien Updates ab. Man hat also eine alte Serial vom alten System, man führt das kostenfreie Update auf Windows 10 aus und im Oktober 2016 ist das Motherboard defekt. Windows verweigert wieder seinen Dienst und eine aktuelle Seriennummer eines Windows 10 hat man ergo nicht in seinem Besitz. Was soll man dem Support erzählen? Wie sollen die eine Windows 10-Lizenz am Server freischalten, wenn es keine gibt, da man ja ein kostenfreies Update auf Windows 10 durchgeführt hat? Und genau so steht es in den Statuten. Das kostenfreie Update auf Windows 10 ist nicht (!) gleichzusetzen mit einer gekauften Windows 10-Lizenz.

Windows-10-ist-nicht-aktiviert

Natürlich hat man die Möglichkeit, die sogenannte Windows 10-Insiderversion zu nutzen. Man benötigt keinen Key, benutzt quasi eine Entwicklungsversion von Windows 10, die aber nicht als vollwertiges Windows 10 deklariert ist und somit außerhalb jeder Haftung seitens Microsoft liegt, wenn es mal zu Datenverlust oder Ähnlichem kommen sollte. Von den im Netz kursierenden Aktivatoren, die ein Windows per Mausklick mal eben freischalten, ist in der Regel auch abzusehen, da einige mit Schadcode versehen sind und den Rechner sofort damit infizieren.

Jetzt hat man also das Angebot eines kostenfreien Windows 10 in Anspruch genommen und wägt sich in Sicherheit, aber Pustekuchen. Im Falle eines Hardwaretauschs hat man, zumindest momentan, keinen Anspruch auf Windows 10, außer man kauft sich eine Lizenz. Auf diese Problematik wurde immer noch nicht eingegangen, obwohl Microsoft nun eine Seite freigeschaltet hat, auf der angeblich alle Unklarheiten, welche eine Aktivierung von Windows 10 betreffen, beseitigen soll. Dem ist leider nicht so und der unversierte Kunde, der keine Ahnung hat, wie man sich in einer solchen Situation verhalten soll, wird vollends im Stich gelassen. Das ausgerechnet der schwerwiegendste Punkt ungeklärt bleibt, ist ein Rätsel.

Natürlich wollen wir zusätzlich noch darauf hinweisen, dass Windows 10 ein äußerst redseliges Programm ist. Wer die Standardinstallation vornimmt, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass Windows 10 nahezu alle Informationen nach Redmond schickt. Da geht es um eine komplette Auflistung der Hardware, dem Standort, dem Namen und der Kontakte des Users, um die Webseiten, die besucht werden bis hin zu einem Keylogger (!!), der jeden Tastenanschlag aufzeichnet und fein nach Microsoft schickt. Wer sich also nicht komplett gläsern fühlen möchte, der sollte auf jeden Fall die Sicherheitseinstellungen von Windows 10 überprüfen und alle Schalter auf „OFF“ stellen, damit der Computer nicht zu einer Abhöranlage wird. Das gilt auch für die Einstellungen von Cortana und dem neuen Browser Edge.

shutup

Wenn man ganz sicher gehen will, dann stellt man seine Firewall manuell so ein, dass Windows 10, bzw. dessen für die Redseligkeit verantwortlichen Dienste keinen Kontakt nach Außen herstellen können. Weiter gibt es Tools im Netz, die per Mausklick die Kommunikation von Windows 10 und seinen Servern unterbindet und das Logging von Daten einstellt. So gibt es beispielsweise das kostenfreie O&O ShutUp10, womit man komfortabel die Einstellungen nach Gusto vornehmen kann. Sogar eine Portable-Version ist von ShutUp10 verfügbar, die man nicht einmal installieren muss.

Windows 10 ist ein tolles, schnelles, praktisches und optisch leckeres Betriebssystem, welches von der Power her als das wohl beste System von Microsoft gilt, aber die Lizenzpolitik und die Sicherheitseinstellungen müssen auf jeden Fall kontrolliert und auch vom geneigten User überprüft werden. Wer sich in der Lage fühlt, diesen Problemen Herr zu werden, der hat ein gutes Betriebssystem mit Windows 10 zu Hand, aber dennoch bleibt ein Restrisiko, was die Haftung von Microsoft nach einem kostenlosen Update nach Ablauf des Angebotes betrifft.

Was haltet ihr von der Lizenzpolitik oder nutzt ihr entsprechende Tools und euch ist es egal?

Gaming / In eigener Sache / Aktivierung / Hardwareupgrade / Lizenz / Windows 10
[shooter-szene.de] · 30.09.2015 · 12:21 Uhr
[4 Kommentare]
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