Im Test: Call of Duty: Advanced Warfare – Der Phoenix aus der Asche

Alle Jahre wieder kommt ein neues Call of Duty! Das Image der Marke ist langsam eingestaubt und das merkt man nicht nur an den zurückgehenden Verkaufszahlen. Auch dieses Jahr versucht es Activision auf ein Neues und setzt alle Hoffnungen in Call of Duty: Advanced Warfare. Zukunftsszenario, futuristische Waffen und ein neues Entwicklerstudio sind die Schlagwörter, die viele unzufriedene Spieler wieder zurück an die Konsole holen sollen. Ob der Plan des Publishers auf geht oder ob es sich wieder um den gleichen Einheitsbrei handelt wie jedes Jahr, erfahrt ihr hier bei uns im Test.

Unerwartet gute Grafik und tolle Story

Startet man das Spiel, wird man gleich Zeuge einer Offenbarung. Die Grafik, die der Bildschirm zeigt, schreit gerade nach einer intensiven Überarbeitung. Hier hat das neue Entwicklerstudio alle Arbeit geleistet, denn die neue Engine weiß auf jeden Fall zu überzeugen. Ein erster positiver Eindruck macht sich breit, obwohl man noch nicht einmal selbst Hand an die unterschiedlichen Schusswaffen gelegt hat. Man hat wieder die Auswahl zwischen dem Story-Modus, Multiplayer und einem Koop-Wellenmodus. Natürlich ist der Story-Modus wieder bis oben hin voll mit Explosionen und Action, die seinesgleichen suchen. Was die intensive, aber trotzdem kurze Kampagne angeht, hat sich Activision noch nie hinter der Konkurrenz verstecken müssen. Kurz, knackig und schnell! Auch bei Advanced Warfare gilt diese Devise. Trotzdem hat es Sledgehammer Games geschafft Neuerungen einzubauen, die den Spielfluss positiv beeinflussen und auch hier ergeben die Neuerungen und bekanntes Gameplay eine ausgewogene Mischung. Man hat nicht mehr so oft das Gefühl, eine bestimmte Szene schon einmal durchlebt zu haben und vieles wirkt frisch und neu.

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Kurz zur Story: Man spielt den US-Marine Jack Mitchell, der in der ersten Mission seinen besten Freund und den linken Arm verliert. Bei der Beerdigung trifft Mitchell dann den Vater (Kevin Spacey) seines toten Freundes und dieser stellt sich als der CEO von Atlas vor. Atlas ist die größte Privatarmee auf dem Globus und hat Zugriff auf die modernsten Militärtechnologien. Jack bekommt das Angebot, sich dieser Armee anzuschließen und erhält dafür eine Armprothese, die es in sich hat. Natürlich kämpft der US-Marine auch ab sofort im neuen Exo-Skelett und versucht mit Hilfe seiner Kameraden einen Terroristen namens Hades dingfest zu machen.

In der Kampagne hat man dieses Mal die Möglichkeit die neuen Exo-Skelette nach jeder Mission aufzuwerten. Bei den Skeletten handelt es sich um Kampfanzüge, in die die Soldaten schlüpfen, um ihre normalen Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld zu verbessern und neue Fähigkeiten hinzuzugewinnen, wie beispielsweise den Sprint oder den Doppelsprung in der Luft. Neben dieser Neuerung erwartet den Spieler auch noch die überaus ansprechende Grafik. Sie erinnert schon fast an Titel wie Battlefield und auch hier hat sich wirklich einiges getan. Man merkt dem Spiel schon in den ersten Minuten an, dass sich der neue Entwickler die Beschwerden der Fans zu Herzen genommen hat und darauf reagiert hat. Abgerundet wird die tolle und mitreißende Geschichte durch den Charakterdarsteller Kevin Spacey. Dieser macht seine Sache gewohnt gut und ohne ihn wäre so manche Situation weniger mitreißend.

Neue Features und Exo-Skelette im Multiplayer

Auch im Multiplayer hat man die Chance die neuen Exo-Skelette in der Schlacht auszuprobieren. Leider erinnert hier das wilde Hüpfen und Sprinten schon sehr an Destiny und auch die freischaltbaren Ausrüstungsgegenstände können nicht verheimlichen, dass das Spiel von ein und demselben Publisher veröffentlicht wurde. Das ist keineswegs schlecht, aber manchmal lässt es einen schmunzeln, wenn man glaubt man wurde gerade von einem Warlock niedergeschossen.

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Der Multiplayer-Modus bietet wieder gewohnte Abwechslung. Man kann zwischen 11 unterschiedlichen Spielmodi wählen. Hier hat man die Wahl aus bereits bekannten Modi, wie Suchen und Zerstören, Team-Deathmatch oder Herrschaft. Aber auch hier haben sich zwei neue Modi eingeschlichen und diese nennen sich Uplink und Momentum. In Uplink muss eine Sonde in die Zone des Gegners gebracht werden. Je nachdem, wo die Pille dann landet, erhält das Team zwei oder einen Punkt. Das Spielprinzip erinnert an American Football und macht gerade in einem Team mit Freunden sehr viel Spaß. Bei Momentum handelt es sich um einen Modus, der schon so ähnlich in der Battlefield-Reihe vorkommt. Hier muss das Team mehrere Flaggen erobern und natürlich spielen hier auch Abschüsse eine wichtige Rolle. Das Team, welches am meisten Abschüsse hintereinander erlangt, bekommt die Fähigkeit Momentum und kann mit dieser schneller die nötigen Flaggen einnehmen. Auch Hardcore-Liebhaber kommen in Advanced Warfare auf ihre Kosten. Zwar ist die Liste der wählbaren Modi nicht so zahlreich wie im normalen Modus, trotzdem ist alles bekannte dabei und man muss auf keinen Modus verzichten.

Die gebotenen Maps bieten gleichbleibenden Standard und es wird auch allerhand neben den Schießereien geboten. Auf der einen Map muss man beispielsweise aufpassen, dass der nahende Tsunami einen nicht wegfegt und auf der anderen hat man nur ein begrenztes Zeitlimit, um die sichere Zone zu erreichen, da man sonst das Zeitliche segnet. Hier haben sich die Entwickler wieder einiges überlegt, um Action auf die Karten zu bringen und der altbekannten Mechanik neues Leben einzuhauchen. Natürlich haben die Entwickler auch daran gedacht die Level-Grenzen zu erweitern, da durch die neue Bewegungsfreiheit viele Dächer und hohe Punkte auf den Maps nun begehbar sind. Trotzdem fällt auf, dass es auf einigen Karten immer noch unsichtbare Abgrenzungen gibt, die ein weiter kommen nicht möglich machen.

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Im Ausrüstungssystem gibt es auch hier und da Neuerungen, die einen erneuten Kauf rechtfertigen. Man hat unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten für sein Exo-Skelett und die Killserien sind nun nicht mehr von der Anzahl der Kills abhängig, sondern basieren auf Punkten. Diese kann man allgemein im Spiel durch alles erreichen. Bomben legen/entschärfen, Feinde töten, Flaggen einnehmen usw. Hier haben die Entwickler darauf geachtet, dass jeder die Chance hat eine Punkteserie zu erreichen, denn mit den Kills war es in anderen Teilen oft nur den guten Spielern möglich bildschirmfüllende Spezialattacken vom Stapel zu lassen. Zusätzlich hat Sledgehammer Games noch ein Beute-System in den Multiplayer eingefügt. Es handelt sich hier um Kisten, die in regelmäßigen Abständen erscheinen und den Spieler mit zufälligen Inhalt versorgen. In den Truhen können Ausrüstungsgegenstände enthalten sein, um seinen persönlichen Charakter von den anderen abzuheben oder aber Waffen mit einzigartigen Lackierungen und anderen Werten als die Standardvariante. Manchmal ergibt sich auch die Möglichkeit, dass man eine Waffe zieht, die bereits einen Aufsatz hat und so spart man sich einen Punkt beim Klasseneditor. Man weiß nie, was kommt und das macht Spaß. Als Spieler hofft man natürlich jedes Mal die ultimative Waffe in der Kiste zu finden. Langzeitmotivation garantiert!

Zombies nur als DLC

Keine Zombies im neuen Call of Duty? Ungewohnt, aber Realität! Neben der Kampagne und dem Multiplayer-Modus gibt es nur einen Wellen-Modus. In diesem Modus schießt man sich mit seinen Freunden durch 50 Wellen von Gegnern. Der Schwierigkeitsgrad ist hier ziemlich hoch und wer sich nicht mit seinen Kollegen abspricht, landet schnell selbst unter der Erde. Für alle, die eine wirkliche Herausforderung suchen und keine Lust mehr auf den Standard-Multiplayer haben, ist dieser Modus sehr zu empfehlen. Koop-Missionen sind leider auch weiterhin Wunschdenken, aber vielleicht schaffen diese es wieder in den nächsten Teil.

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Alles in allem bietet Call of Duty: Advanced Warfare viel gewohntes, aber auch viel Neues. Sledgehammer Games geht den richtigen Weg und möchte die Serie nicht von Grund auf neu erfinden, sondern versucht mit kleinen Neuerungen den Spielspaß zu erhalten und Langzeitmotivation hinzuzufügen. Durch die Exo-Skelette erhält die Franchise einen frischen Wind und man hat viele neue Bewegungsmöglichkeiten in der Kampagne und dem Multiplayer zur Verfügung. Im Story-Modus kann Call of Duty: Advanced Warfare mit dem tollen Schauspieler Kevin Spacey auftrumpfen und dieser weiß zu begeistern und ist einer der Stützpfeiler der gelungenen Inszenierung. Bei der Klangkulisse hat sich einiges getan und die Waffen klingen endlich wieder so, wie sie auch klingen sollen. Die Multiplayerkarten sind abwechslungsreich und bieten neben den Gegnern auch viele andere Gefahren auf die die Spieler achten müssen. Man kann seinen Charakter im Multiplayer komplett nach seinen Vorstellungen anpassen und ihn mit allerhand unterschiedlichen Klamotten ausstatten. Gute Fortsetzung der Serie, die nach Call of Duty: Ghosts wieder vieles richtig macht!

Gaming
[next-gamer.de] · 07.11.2014 · 15:20 Uhr
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