Im Porträt: Die vier Kandidaten

Teheran (dpa) - Bei der iranischen Präsidentenwahl treten vier Kandidaten an.

MAHMUD AHMADINEDSCHAD: Der amtierende Präsident (52) will im Fall seiner Wiederwahl seine Politik konsequent weiterführen. Kritik seiner Gegner, er habe das Land mit seiner provokativen Politik an den Rand der Isolierung geführt, weist er kategorisch zurück. Er habe dem Iran Würde und Selbstbewusstsein wiedergegeben, entgegnet er. Ahmadinedschad, der 1956 in Garmsar im Zentraliran geboren wurde, zählt zu den führenden Vertretern einer harten Linie und hat die Unterstützung der Revolutionsgarden.

Im Wahlkampf vor vier Jahren versprach er insbesondere Wirtschaftsreformen zugunsten der Armen. Dies brachte ihm den Spitznamen «islamischer Robin Hood» ein. Hoffnungen auf bessere wirtschaftliche Zeiten verflogen jedoch schnell. Außenpolitisch ignorierte er alle Aufrufe der Weltgemeinschaft, das umstrittene Atomprogramm einzustellen. Darüber hinaus sorgte Ahmadinedschad mit seinen Hasstiraden gegen Israel international für Empörung.

MIR HUSSEIN MUSSAWI: Der 67-Jährige propagiert den Wandel. Er ist Kandidat der Oppositionskoalition aus moderaten und reformorientierten Parteien und gilt als aussichtsreichster Herausforderer Ahmadinedschads. Wegen seiner Nähe zum ehemaligen Präsidenten Mohammed Chatami wird er politisch als moderat und reformfreundlich eingestuft.

Die Kandidatur des am 28. September 1941 in Chameneh in Nordwestiran geborenen Mussawi kam überraschend. Seine Fähigkeiten als Krisenmanager hatte er als Ministerpräsident (1981-1988) während des Krieges zwischen dem Iran und dem Irak unter Beweis gestellt. Obwohl regimetreu wie Ahmadinedschad, will er eine Politik der Vernunft und den Iran vor weiterer politischer Isolation bewahren.

MEHDI KARRUBI: Der 72-jährige Kleriker zählt nicht zu den Favoriten bei der Präsidentenwahl. Als Außenseiter ist Hodschatolislam Karrubi aber für eine Überraschung gut. In der ersten Runde der Präsidentenwahl vor vier Jahren wurde der frühere Parlamentspräsident dritter hinter dem ehemaligen Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani und Ahmadinedschad. Der «Reformscheich» wurde 1937 in Aligudars in Nordwestiran geboren. Er leitet seit Jahren die Etemad-Melli-Partei (Partei des Nationalen Vertrauens) und gilt als einer der ärgsten Kritiker von Ahmadinedschad.

MOHSEN REZAI: Dem Ahmadinedschad-Kritiker werden bei der Wahl kaum Chancen eingeräumt. Dennoch will der ehemalige Kommandeur der Revolutionsgarden beweisen, dass konservativ nicht gleich Mahmud Ahmadinedschad bedeutet. Der 1954 in Madsched Soleiman im Südwestiran geborene Rezai strebt eine große Koalition aller etablierten politischen Kräfte des Landes an. Ahmadinedschad wirft er vor, das Land in den Abgrund zu führen. Von Interpol wird Rezai beschuldigt, 1994 in Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Argentinien verwickelt gewesen zu sein.

Wahlen / Iran
12.06.2009 · 12:36 Uhr
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