Hybride Arbeitsmodelle: Chancen und Herausforderungen aus Unternehmenssicht
Hybride Arbeitsmodelle, die eine Mischung aus Büropräsenz und mobiler Arbeit ermöglichen, haben sich spätestens seit der Corona-Pandemie bei vielen Unternehmen etabliert. Diese flexible Arbeitsweise birgt sowohl Potenziale als auch Risiken, wie eine aktuelle Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW im verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft zeigt. Ein großer Vorteil hybrider Arbeitsmodelle liegt in der gesteigerten Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter*innen. Über zwei Drittel der befragten Unternehmen bemerkten positive Auswirkungen. Auch bei der Fachkräfteakquise werden hybride Arbeitsformen geschätzt, wobei nur ein kleiner Anteil der Unternehmen hier Nachteile sieht. Bei der Mitarbeiterbindung zeigt sich jedoch ein gespaltenes Bild: Fast die Hälfte der befragten Betriebe erkennt Vorzüge, während ein Drittel Nachteile befürchtet. Deutlich kritischer wird die Auswirkung auf die interne Kommunikation und Teamarbeit betrachtet. Hier sehen zwei Drittel der Unternehmen Nachteile, während nur eine Minderheit Vorteile erkennt. Dennoch scheint die Bilanz insgesamt positiv zu sein, da lediglich ein kleiner Prozentsatz der Befragten plant, die Homeoffice-Optionen in den kommenden zwei Jahren einzuschränken. Vielmehr erwarten die Firmen einen Zuwachs der Homeoffice-Nutzung. Besonders größere Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten setzen bereits in hohem Maße auf flexible Arbeitsmodelle: Im verarbeitenden Gewerbe nutzen 88 Prozent, in der Informationswirtschaft sogar 98 Prozent der Unternehmen mit dieser Größe entsprechende Angebote.

