Homeoffice reduziert Büronachfrage – Deutsche Metropolen vor Umschwung

Die Transformation der Arbeitswelt, welche das Homeoffice etabliert hat, veranlasst einen merklichen Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen in Deutschlands großen Städten. Zu diesem Schluss kommt eine neue Untersuchung des Ifo-Instituts in Kooperation mit dem Immobilienberater Colliers. Der Trend zum Arbeiten von zu Hause aus führt zu einem erwarteten Minus von zwölf Prozent im Bereich der Büroflächen in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf bis zum Jahr 2030. Die sinkende Nachfrage entspricht rund 11,5 Millionen Quadratmetern weniger Bürofläche, die in den genannten Metropolen benötigt wird.

Simon Krause vom Ifo-Institut verweist darauf, dass das Homeoffice für ein Viertel der Beschäftigten sowie etwa zwei Drittel der Firmen zur Routine geworden ist. Insbesondere in großen Konzernen und in Sektoren mit hoher Homeoffice-Quote spürt man diese Entwicklung. Auf dem Büroimmobilienmarkt, der sich laut den Forschern seit circa zwei Jahren auf einem stabilen Homeoffice-Niveau befindet, stellt sich dadurch ein verändertes Bild ein.

Auf der Angebotsseite zeugen steigende Leerstände und die Zunahme von Untermietverträgen von der schwindenden Begehrtheit der Büroflächen. Die Leerstandsquote, die vor einigen Jahren noch bei unter drei Prozent lag, hat sich bis Ende 2023 auf über sechs Prozent erhöht. Der Anteil an Untermietverträgen hat sich im gleichen Zeitraum gar vervierfacht.

Andreas Trumpp von Colliers, der als Mitverfasser der Studie auftritt, prognostiziert keine rasche Erholung des Marktes. Die durchschnittliche Laufzeit der Büromietverträge von sieben Jahren führt zu einer zeitlich verzögerten Wirkung der aktuellen Trends. Fest steht, dass nach Einschätzung von Colliers und Ifo 60 Prozent der Büroimmobilien in Deutschland von den Folgen des Homeoffice geprägt werden und Unternehmen ihre Flächen im Schnitt um ein Fünftel reduzieren könnten.

Die globale Entwicklung zeigt, dass besonders in den Vereinigten Staaten durch die geringere Nachfrage nach Büroflächen ein Druck auf den entsprechenden Immobilienmarkt entstanden ist. Dieser Trend zeigt sich auch in Deutschland, wo Finanzinstitute wie die Aareal Bank und die Landesbank Helaba größere Rückstellungen für potenzielle Kreditausfälle im Bereich der Gewerbeimmobilien bilden müssen. Bankenaufseher bringen ihre Besorgnis zum Ausdruck und behalten die Lage genau im Auge. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 19.03.2024 · 15:30 Uhr
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